Auf so eine Lösung muss man erstmal kommen. Die Rathausführung um Bürgermeister Stefan Bauer stellt am Montag eine neue Idee vor, wie man noch mehr Autos auf vollgestopfte Straßen bekommen kann. Bei der geplanten Wagenhuber-Wohnsiedlung sollen die neuen Bewohner durch höfliche Autofahrer in den Stau auf der Norderstedter Straße gewunken werden.
Aber der Reihe nach. Das ehemalige Betonsteinwerk Wagenhuber an der Schleswig-Holstein-Straße soll Wohngebiet für mehrere hundert Neubürger werden, das Problem dabei: Die Norderstedter Straße ist überlastet, vor der Ampel Norderstedter Straße/Schleswig-Holstein-Straße kommt es im Berufsverkehr zu langen Autoschlangen, die die Ausfahrt aus der geplanten Wohnsiedlung blockieren könnten.
Verkehrsgutachter haben jetzt im Auftrag der Gemeinde genau nachgemessen, kommen auf regelmäßig 116 Meter Rückstau vor der Ampel an der Schleswig-Holstein-Straße. Weil die angedachte Zufahrt zum geplanten Wohngebiet aber nur 70 Meter von der Ampel entfernt entstehen soll, blockiert die über 100-Meter lange Autoschlange die Ausfahrt aus dem Wohngebiet.
Was also machen, damit die neuen Bewohner aus ihrer Wohnsiedlung in Richtung Hamburg abbiegen können?
Die fantastische Idee: Die Neubewohner sollen sich per Licht- oder Handzeichen in den Stop- and Go-Verkehr einreihen – die vom Rathaus beauftragten Experten rechnen damit, dass auf diese Weise auch im Berufsverkehr das Rausfahren aus der geplanten Großsiedlung möglich sein wird – weil sich, so der O-Ton der Experten, die bereits im Stau stehenden Pendler „kollegial“ verhalten werden.
400 bis 500 Neubürger will das Rathaus ganz im Süden der Gemeinde ansiedeln. Wer die Hoffnung hatte, dass das Wagenhuber-Wohngebiet Anlass sein könnte, die Straßeninfrastruktur an der Ecke an den Bedarf anzupassen, der muss aber noch nicht den Kopf in den Sand stecken. Die letzte Entscheidungsinstanz sind nämlich, wie so häufig, Henstedt-Ulzburgs Ortspolitiker. Und die werden heute über den Wagenhuber-Plan abstimmen – die Sitzung ist öffentlich und beginnt um 18.30 Uhr im Ratssaal.
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- Februar 2018