Ehrenvorsitzender Volker Manke hatte drei Wünsche an den frisch gewählten Vorsitzenden Michael Meschede: „Erstens Geschlossenheit, zweitens Geschlossenheit und drittens Geschlossenheit.“ Ganz offensichtlich sind diese guten Wunsche nötig, denn beim Geschlossenheitspotenzial in der Henstedt-Ulzburger CDU gibt es noch Luft nach oben: Von den 55 stimmberechtigten Mitgliedern verweigerten Meschede sechs ihre Zustimmung (49 Jastimmen, fünf Neinstimmen, eine Enthaltung). Der ersten stellvertretenden Vorsitzenden Margitta Neumann schenkten noch weniger Mitglieder ihr Vertrauen. Meschede löst Wolfgang Horstmann ab, der zehn Jahre an der Spitze des Ortsvereins gestanden hatte und eigentlich schon viel früher aufhören wollte, aber nicht konnte, weil niemand das Amt übernehmen wollte.
In seiner kurzen Rede sprach sich der neue CDU-Chef für mehr Bürgernähe aus. Hier sei der Anfang mit den bereits periodisch stattfindenden „CDU-Treffs für mehr Verständnis“ schon gemacht. Die Partei will zudem kommunikativer werden: Jeder Themenbereich soll zukünftig ein Gesicht bekommen. Für eine offenere Kommunikation soll auch die neue CDU-Internetseite sorgen.
Die angekündigte Kommunikationsoffensive hat aber offensichtlich ihre Grenzen: Die CDU-Mitglieder mussten schon ganz genau hinhören, um mitzubekommen, dass Ex-Bürgermeister Volker Dornquast seinem Parteifreund Wilfried Wengler das Landtagsmandat streitig machen will: „Wir sind in der glücklichen Lage, zwei Kandidaten für die Landtagswahl zu haben“, war der einzige Satz zum Thema Dornquast/Wengler in der Rede des neuen Ortsvorsitzenden.
Wengler selber war von Dornquasts Ambitionen überrascht worden: „Der scheidende Parteivorsitzende Horstmann hat mich darüber am Morgen informiert.“ Der in Kiel sehr geschätzte Landtagsabgeordnete, der an Querelen mit seinem CDU-Ortsvorstand gewöhnt ist, blieb souverän: „Am Ende werden das die Parteimitglieder entscheiden.“
Der neue Ortsvorsitzende wollte die Konstellation Dornquast/Wengler, über die wir schon vor der Mitgliederversammlung berichtet hatten, nicht kommentieren: „Dazu möchte ich mich derzeit nicht äußern“, so Meschede. Dafür lobte er die Henstedt-Ulzburger Nachrichten mit Einschränkung: „Ich muss ehrlich sagen, die sind gut gemacht, das Layout sieht sehr gut aus. Von den Inhalten kann man das aber nicht immer behaupten.“
Christian Meeder
8.April 2011