Henstedt-Ulzburger Nachrichten

WHU begrüßt eine gemeinsame Zukunftsplanung

Auch die Wählergemeinschaft WHU begrüßt ein sogenanntes Ortsentwicklungskonzept für die Großgemeinde. Auf Antrag der BFB-Fraktion soll es in der nächsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses am kommenden Montag behandelt werden. Karin Honerlah, Fraktionsvorsitzende der WHU, merkt dazu an: „Schon lange ist das Thema eingereicht, aber die Gemeindeverwaltung war lange Zeit ohne hauptamtliche Leitung, und es fand sich bislang keine politische Mehrheit in der Gemeinde, das heiße Eisen ‚Zukunft’ umfassend anzupacken.“ Überlegt und diskutiert werden sollte nach Ansicht der Kommunalpolitikerin beispielsweise:

Wohin soll die Entwicklung gehen, peilt man 30.000 oder doch 40.000 Einwohner an? Will man Hochhäuser, oder wo ist die akzeptable Gebäudehöhe? Will man Logistiklager mit weiterer Verschlechterung der Verkehrssituation? Oder ist es sinnvoller, auf den Mittelstand zu setzen, um qualifizierte Arbeits- und Ausbildungsplätze für Henstedt-Ulzburger zu schaffen? Soll Wachstum unbegrenzt sein, und trägt man dessen Folgekosten und Auswirkungen auf die Infrastruktur klaglos, gegebenenfalls durch weitere Steuerhöhungen?

Karin Honerlah: „Die Verwaltung legt zur kommenden Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses das überarbeitete Baulückenkataster vor, das beschreibt, wo noch gebaut werden kann ohne auf die grüne Wiese ausweichen zu müssen. Die Verwaltung selbst hält weitere Diskussionen und Zielabsprachen für erforderlich, beispielsweise. ob bei weiteren Baumaßnahmen Grünstrukturen betroffen sind und stärker geschützt werden sollen.“

Die WHU begrüßt diesen Ansatz, „denn sie hat die Erarbeitung eines Ortsentwicklungskonzeptes schon im Jahre 2008 angeschoben. Im Wahlprogramm 2013 wurde dieses zu einem Hauptthema der WHU.“ Die ausschuss- und ressortübergreifende Planung sollte laut Wählergemeinschaft für die wichtigsten Handlungsfelder vorgenommen werden. Für die beiden wichtigen Bereiche Verkehr und Wohnungsmarkt seien bereits Handlungsempfehlungen durch externe Gutachten vorgelegt.

Allerdings, gibt die WHU zu bedenken: „Die brisantesten Bereiche – Gewerbeansiedlung und Baustruktur im Ort – stehen noch aus. Es hat sich gezeigt, dass große Teile der Bevölkerung sowohl Bebauung im Außenbereich auf der grünen Wiese eine Abfuhr erteilen als auch gegen eine maximale Innenverdichtung sind. Aus ‚eins mach zehn Wohneinheiten’ wird von der Bevölkerung lange nicht in jedem Straßenzug gutgeheißen. Jetzt kommt es also darauf an, gemeinsam mit der Bevölkerung in einem transparenten Verfahren Grundsätze für eine behutsame Innenentwicklung zu entwickeln.“ Hierzu gehöre außerdem eine Freiraumplanung, die innerörtliche Grünstrukturen und Freiräume definiert und schützt. Ohne eine Berücksichtigung der Wohnumfeldqualität werde Innentwicklung, sogar eine ansprechende Ortsentwicklung insgesamt und damit auch eine qualitativ hochwertige Gewerbeentwicklung, nicht erfolgreich sein.

Karin Honerlah: „Auch die BFB-Fraktion will ein sogenanntes Ortsentwicklungskonzept vorantreiben. Wir sollten nun gemeinsam an einem solchen Masterplan arbeiten.“

Jörg Schlömann
20. November 2015