Henstedt-Ulzburger Nachrichten

WHU befürchtet: Das CCU wird jetzt über Lindenstraße und Kirchweg angefahren

Harsche Kritik an den Nicht-WHU-Kommunalpolitikern übt Karin Honerlah, Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft. Übereiltes Handeln und vorschnelle Beschlüsse im Zusammenhang mit dem geplanten Einkaufszentrum CCUwirft sie ihnen in einer Presseerklärung vor. Der Grund für Honerlahs Kritik an Politik und Verwaltung: Der für die Landestraße zuständige Straßenbaulastträger hat einer Änderung der Ampelschaltung entlang der Hamburger Straße nicht zugestimmt. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatten darüber bereits berichtet.

Die von den CCU-Projektentwicklern beauftragten Verkehrsgutachter der Dorsch Gruppe hatten als Lösung der Ulzburger Verkehrsprobleme eine Verlängerung der Ampelumlaufzeiten vorgeschlagen. „In einer Computersimulation flutschte der Verkehr nur so, und es zeigten sich keine Staus“, erläutert dazu Uwe Köhlmann-Thater, Gemeindevertreter der WHU. „Aber wir hatten von Anfang an Bedenken, denn nur durch eine etwas verlängerte Grünphase auf der Hauptverkehrsrichtung lässt sich die Fahrzeugbelastung der Hamburger Straße nicht wegzaubern. Immerhin sollen durch das CCU ja noch zirka 4 000 Fahrzeuge pro Tag hinzukommen!“

Der prüfende Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr hat nun der verlockend klingenden Möglichkeit, quasi auf Knopfdruck die Staus zu reduzieren, einen Riegel vorgeschoben, brachte inhaltliche Mängel vor und schrieb: „Die Umstellung auf 90 Sekunden wird nicht empfohlen, und die Errichtung des CCU wird den Verkehrsfluss weiter verschlechtern.“

Damit aber ist es nach WHU-Meinung nicht getan: Der Landesbetrieb müsse noch ein zweites Mal tätig werden und die verkehrliche Anbindung des CCU an die Hamburger Straße prüfen. Karin Honerlah in ihrer Pressemitteilung: „Die Wahrscheinlichkeit einer Ablehnung ist seit der vorliegenden Stellungnahme gestiegen. Wenn die Leistungsfähigkeit des Straßenabschnittes nicht nachgewiesen werden kann, dürfte das CCU nicht an die Hamburger Straße angebunden werden, sondern die verkehrliche Erschließung hätte ‚über das gemeindliche Straßennetz zu erfolgen’, so der Landesbetrieb in der Stellungnahme zur Bebauungsplanänderung. Im Klartext hieße dies, der Verkehr hätte über die Lindenstraße, den Kirchweg und die Bahnhofstraße zu erfolgen.“

Die Wählergemeinschaft stellt abschließend fest: „Ein solch drohendes Desaster hätte vermieden werden können, wenn man den Bau des CCU nicht schon vor Klärung der Verkehrsproblematik beschlossen hätte. Aber mit Ausnahme der WHU waren alle anderen Fraktionen und auch die Verwaltung nicht zu bremsen.

Die WHU wurde als Totalverweigerer beschimpft. Aber nun zeigt sich wieder einmal: erst prüfen, abstimmen mit den zuständigen Behörden und dann entscheiden. Das wäre allemal die bessere Lösung gewesen.“

Jörg Schlömann

13. November 2012