Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Was tut sich in Henstedt-Ulzburg – Bürgermeister Bauer mit Medienvertretern auf großer Fahrt

Das Wachhäuschen am Bürgerpark soll lt. Gemeindearchivar
zwischen 1934 und 1938 gebaut worden sein

„Ohne Block und Bleistift“ nennt Bürgermeister Stefan Bauer seine Presserundfahrt durch die Gemeinde, die erfreulicherweise bei bestem Wetter stattfand. Begleitet von einigen örtlichen Pressevertretern wollte er die Bürger auf diese Weise auf dem Laufenden halten, welche Veränderungen künftig auf Henstedt-Ulzburg zukommen werden.  Chauffiert wurde die Gruppe übrigens von Löschmeister Michael Hoppe, angestellter hauptamtlicher Gerätewart in einem Kleinbus der Feuerwehr.

Die erste Station war das sanierte Rathaus-Parkhaus, das mit 250.000 Euro veranschlagt wurde. „Wäre der Umbau früher in die Tat umgesetzt worden, wäre diese große Aufwendung nicht nötig gewesen“ stellt Bauer fest. „ Wir haben die Arbeiten bewusst in die Sommerferien verlegt, weil dann doch etliche Henstedt-Ulzburger im Urlaub sind.“ Von den insgesamt 50 Plätzen (das sind deutlich weniger, als es Rathaus-Mitarbeiter gibt) gehört ein Platz dem Bürgermeister, der sein eigenes Auto dort parkt, aber oft genug mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt. Ein zweiter Platz ist für den Kollegen reserviert, der im Außendienst unterwegs ist. Ein Teil der anderen Parkplätze wird vermietet. Eine Verbindung zur Tiefgarage des CCU gibt es nicht. In diesem Zusammenhang verwies der Bürgermeister auf die künftige E-Mobilität und den Austausch von Diesel und Benzin. „Das wird in naher Zukunft passieren“, prophezeite er. Noch sei die Luft gut, weil der Wind durch die Hamburger Straße bläst. Vormittags oder im Feierabendverkehr sähe das natürlich schon anders aus. Eine Emissionsstation gäbe es aber nicht.

Der Bürgermeister im Riesenrohr

Dann wurde das Gewerbegebiet „von hinten“ angesteuert, zu den umstrittenen Hallen von Rewe und Netto, die mit 30 Meter hohen Stehlen in den Himmel ragen. Wobei Netto ein reines Verteillager ist, während das Rewe-Zentrum neben der Belieferung der Märkte auch für die Verwaltung zuständig ist. Um das gemeinsame Regenwasser abzuführen, wurde ein 34 Meter langes Rohr in eine mehrere Meter tiefe Grube eingelassen mit einem Durchmesser von 2,20 Metern. Ein imposantes Teil, das eine Million Euro gekostet hat.  Ein Radweg, der von der Firma Rewe  auf vier Meter Breite ausgebaut werden soll, ist ein Entgegenkommen der Firma Rewe für die künftigen Mitarbeiter, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen wollen.

Noch sind es nur die Gerüste von Netto

Siebenstücken heißt die nächste Station, wo der Bürgermeister sein besonderes Augenmerk auf die Firma Lorenz gerichtet hat. „Für Henstedt-Ulzburg ein Vorzeige-Unternehmen, das sich konstant entwickelt hat. Ein weltweit aktives Unternehmen, das unter anderem auch in China mit 50 Mitarbeitern tätig ist.“ Es geht um Pump- und Solaranlagen, die autark in Afrika, Arabien und Amerika arbeiten. Die Firma habe sich hier angesiedelt mit einer Erweiterungsfläche, weil sie hier viel Wertschätzung erfahren hat. Hier jagt ein Gewerbe das andere, z.B. die „Saunawelt“. Da hat das Handwerk wirklich noch goldenen Boden, wie Stefan Bauer meint. Überraschend auch die Feststellung, dass diese Firmen beim Bau ihrer Firmengebäude offenbar großen Wert auf architektonische Vielfalt legen. Eine Seltenheit in einem Gewerbegebiet.

Zurück in die grüne Gemeinde. Hier ging es unter anderem um Sportplätze und Tennisanlagen sowie um Bürgerpark und Beckersbergbad. Mit dem Planungsbüro Seggelke wird  – die Henstedt-Ulzburger Nachrichten haben darüber berichtet – ein städtebaulicher Wettbewerb  für das sogenannte Sport- und Freizeitzentrum Beckersberg durchgeführt. Ganz unabhängig davon soll der wunderschön angelegten Park, der sich auch perfekt für Veranstaltungen eignet, entlang der Wege eine Beleuchtung bekommen. So sollen vor allem Ängste im Dunkeln vermieden werden. „Man darf gespannt sein, was sich hier noch noch alles ermöglichen lässt“, freut sich der Bürgermeister. „Auch wenn die Hunde auf der Wiese besser unter Kontrolle gehalten werden müssen, schon wegen der Kinder. Das geht. Ich hab selbst einen Hund.“ Zwölf Veranstaltungen sind im Jahr geplant. Unter anderem sei das Freilichtkino im Park kürzlich sehr gut angenommen worden. Dass man dennoch immer wieder vom Wetter abhängig ist, lässt sich leider nicht verhindern.

Boule-Platz für die Partner aus Maurepas

Für die Grünflächen gegenüber der Kulturkate gibt es außerdem Ideen für sozialen Wohnungsbau. Auch Platz für weitere 50 Flüchtlinge ist geplant. Im Henstedter Hof befinden sich bereits 50 Asylanten. Man darf also gespannt sein, was sich in den nächsten Jahren in Henstedt-Ulzburg tut. Bei einem Bürgermeister, der nachbarschaftliche Kontakte fördern möchte, der sich das Für und Wider neuer Pläne anhört, ist alles möglich. Engagiert und motiviert macht er sich über alle Neuerungen Gedanken und möchte eigentlich allen gerecht werden – was natürlich nicht immer gelingt. O-Ton Stefan Bauer: „Noch ein Wort zur Kita. Wir haben alle offenen Stellen besetzt. Es herrscht auf diesem Gebiet also keine Not. Und die Kinder, die heute in der Krippe sind, sind die Kinder von morgen in der Kita.“

Bei einem Besuch der angeblich so unfallträchtigen Kreuzung Kisdorfer Weg/Bürgermeister- Steenbock-Straße stellte sich die Frage aus der Bevölkerung, ob Kreisel oder Ampel? „Beides geht“, meinte der Verwaltungschef, „aus Verwaltungssicht ist hier aber keine Notwendigkeit gegeben. Schon gar kein Unfallschwerpunkt. Ich fahre selbst täglich hier vorbei.“ Just in diesem Moment kreischten die Bremsen ….

Gabriele David

11. August 2017