Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Vierkampf um die Macht – Bald-Rentner Bauer: Ich weiß schon, wen ich wähle

Bürgermeister Stefan Bauer

Wer gewinnt die Wahl? Wird es wieder eine Überraschung geben wie beim letzten Mal, als ein bis dahin völlig unbekannter Mann die Kandidaten des Establishments deklassierte?

Derjenige, der vor sechs Jahren das Wunder vollbrachte, klingt skeptisch. Die Situation heute sei mit der damaligen nicht vergleichbar, sagte Bauer am Vormittag den HU-Nachrichten. Auf der einen Seite des politischen Spektrums sei 2014 eine Frau mit Schillpartei-Vergangenheit angetreten, auf der anderen Seite eine mit grüner Historie. Der Verwaltungschef: „Der Korridor in der Mitte war unbesetzt.“ Und in den war Bauer gestoßen, hatte gleich im ersten Wahlgang über 50 Prozent der Stimmen geholt.

Eine andere signifikante Veränderung zu vor sechs Jahren: zwei Lager wie damals gibt es diesmal nicht. Der von der CDU ausgekuckte Kandidat hat selbst große Teile der WHU überzeugt – und tritt so quasi lagerübergreifend an. Holger Diehr, der einzige Kandidat mit Bürgermeister-Erfahrung, ist damit der große Favorit für die Wahl. Und wer dem aktuellen Amtsinhaber genau zuhört, darf vermuten, dass auch Stefan Bauer zum parteiübergreifenden Diehr-Sypathisantenkreis zählt: „Im Grunde weiß ich schon, wenn ich wähle“, sagte er am Vormittag. Und weiter: „Es wäre gut, wenn die Gemeinde in Hände gerät, die sich mit Verwaltung auskennen.“

Bauers Amtszeit läuft übrigens noch bis Juni – schon im März will er aber sein Büro räumen. Das geht, weil er noch jede Menge Resturlaub aus dem vergangenen und diesem Jahr übrig hat. Ab Juni heißt es dann für Bauer auch ganz offiziell den Tag einen guten Mann sein lassen. Bauer, 50 Jahre alt, ist von da an gut versorgter Pensionär. 71 Prozent seiner monatlichen Bezüge von rund 9.000 Euro stehen ihm monatlich zu. Erste Pläne für seinen Ruhestand hat Bauer bereits. Er heute: „Mein Ziel ist es, eine Weltreise zu machen.“

cm

9. Januar 2020