Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Gemeindeverwaltung bangt um das CCU: Vermietungsprobleme – Anwalt gegen Konkurrenz aus Kaltenkirchen in Stellung gebracht!

Erst auf massiven Druck der Kommunalpolitik wurden am Montag Neuigkeiten von Henstedt-Ulzburgs im Bau befindlichen Einkaufszentrum in Ulzburg-Mitte bekannt: Das City Center Ulzburg (CCU) hat Schwierigkeiten, geeignete Mieter zu finden. Das geht aus Unterlagen hervor, die die Gemeindeverwaltung auf Druck des Ältestenrats öffentlich machen musste.

Demnach habe die von Kaltenkirchen auf den Weg gebrachte Erweiterung des Ohland-Centers im Osten der Stadt dazu geführt, das sich potenzielle CCU-Interessenten bei Mietverträgen zurückhalten. „Bereits die Berichterstattung über das Vorhaben führte dazu, dass Mietverträge im CCU nicht mehr abgeschlossen wurden“, heißt es in einem Schreiben, das ein Anwalt im Auftrag der Henstedt-Ulzburger Verwaltungsspitze an die Stadt Kaltenkirchen geschickt hat. Im Nachbarort räumt der Globus-Baumarkt das Ohland-Center und siedelt sich gegenüber Dodenhof in Autobahnnähe an. Im Ohland-Center sollen neue Supermärkte und ein Elektronikfachmarkt den Globus-Abzug mehr als wettmachen.

Gewünscht wird in dem anwaltlichen Brief an die Stadt Kaltenkirchen von der Gemeinde Henstedt-Ulzburg eine Reduzierung der angepeilten Verkaufsflächen im Ohland-Center.

Vermietungsschwierigkeiten beim City Center Ulzburg ein gutes halbes Jahr vor der geplanten Eröffnung im Herbst? Als die Henstedt-Ulzburger Nachrichten heute bei CCU-Projektentwickler Peter Skrabs durchklingelten, saß dieser nach Angaben seiner Sekretärin gerade in einer wichtigen Besprechung. Der Bitte um einen Rückruf kam der Immobilienkaufmann bis zum Abend nicht nach.

Zuletzt hatte es von den Projektentwicklern geheißen: Etwa 80 Prozent der Verkaufsfläche des Einkaufszentrums sind schon vermietet. Neben Kaufland nannten Will und Skrabs als zweiten Frequenzbringer das Modegeschäft C&A. Auf Nachfrage der Henstedt-Ulzburger Nachrichten mag das Bekleidungsunternehmen aus Düsseldorf allerdings nicht bestätigen, ins City Center zu ziehen. CCU-Kritiker hatten von Beginn an Zweifel, dass die 80-Prozent-Quote der Realität entspreche.

Die Gemeindeverwaltung hatte Henstedt-Ulzburgs Volksvertreter bisher nicht über das anwaltliche Vorgehen gegen die CCU-Konkurrenz in der Nachbarkommune unterrichtet. Die Kommunalpolitiker hatten davon erst in der vergangenen Woche aus der Zeitung erfahren. Am Montag trat deswegen Ortsplaner Volker Duda im Ratssaal ans Mikro, bat Horst Ostwald (SPD), Karin Honerlah (WHU), Dietmar Kahle (CDU) und Co. um Entschuldigung.

Anwaltskosten entstehen der Gemeinde übrigens nicht. Das CCU-Bauunternehmen Ten-Brinke zahlt den Rechtsanwalt, erzählte Wirtschaftsförderin Manja Biel den Kommunalpolitikern.

Christian Meeder

26. Februar 2014