Gemeindliche Leerstelle in Sachen Kostenprüfung der neuen Henstedt-Ulzburger Putzkolonne. Im Rathaus fehlt eine Person, die eine Gegenüberstellung von Fremd- und Eigenreinigungsleistungen bewerkstelligen könnte. Das kam in der vergangenen Woche im Hauptausschuss heraus.
Die Antwort von Lars Möller vom Fachbereich Grundstücks- und Gebäudewirtschaft auf eine Kostenvergleichsrechnung-Nachfrage aus dem Ausschuss: „Ich habe noch eine offene Stelle seit einem Jahr, die das machen soll.“ Konkret sei dafür die Teamleitung im Bereich Liegenschaften zuständig, die Stelle sei aber unbesetzt, so Möller weiter.
Der Verwaltungsmann hatte sein Statement noch nicht beendet, da wurde einem Ausschussmitglied schon schwarz vor Augen. FDP-Chef Klaus-Peter Eberhard vergrub sein Gesicht in den Händen, verharrte so eine gefühlte Ewigkeit und erklärte dann: „Ich hab dazu noch eine Randbemerkung.“ Es sei abenteuerlich, in welche Bereiche sich die Gemeinde hineinbegebe, so der Liberale zur Reinigung von gemeindlichen Gebäuden in Eigenregie. Eberhard weiter mit heruntergelassenen Händen: „Und jetzt schaffen wir es nicht mal, das zu evaluieren.“
Vor zwei Jahren hatte das Gemeindeparlament beschlossen, 14 Staubsauger, vier Waschmaschinen und eine Aufsitzkehrmaschine anzuschaffen, kurze Zeit später feudelten dann 14 frisch in den öffentlichen Dienst eingestellte Reinigungskräfte los, darunter ein Gebäudereinigungsmeister. Die ersten Ergebnismeldungen waren positiv. In einer Antwort auf eine BFB-Anfrage im Februar 2015 heißt es etwa, das Gymnasium sei laut Direx Höpner „noch nie so sauber“ gewesen. Gleichzeitig wird in der damaligen Stellungnahme eine Gesamterhebung der Reinigungsleistungen sowie der „Kostenunterschiede zwischen Eigen- und Fremdreinigung“ angekündigt. Die Gesamterhebung fehlt bis heute, Eberhard kann darüber nur den Kopf schütteln. Er im Ausschuss: „Das ist ein simpler Vorgang.“
Eberhard ist grundsätzlich gegen die Einstellung von Putzfrauen in den öffentlichen Dienst. Die Reinigung von Schulen und Turnhallen sei nicht Aufgabe der Verwaltung, das sollten private Firmen machen, findet der Liberale.
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- Juni 2016