Sieben Stundenkilometer dürfen Autofahrer in Spielstraßen fahren. Tatsächlich aber hält sich dort kaum jemand dran. Zwei Spielstraßen sind unrühmliche Ausreißer in der jüngsten Auswertung der Geschwindigkeitsmesstafeln, die die Verwaltung im jüngsten Umwelt- und Planungsausschuss vorgelegt hat.
Zehn Standorte mit Messtafeln wurden diesmal ausgewertet, darunter zwei Spielstraßen – die Gartenstraße in Ulzburg und der Salzweg auf dem Rhen. Ergebnis: Viele Autofahrer fahren dort dreimal schneller als erlaubt. Die V85-Geschwindigkeit liegt in den beiden Straßen bei 21 beziehungsweise 22 Stundenkilometern. Diese Größe gibt an, welche Geschwindigkeit von 85 Prozent der gemessenen Fahrzeuge eingehalten wurde und sollte eigentlich in der Nähe der zulässigen Höchstgeschwindigkeit – also bei sieben Kilometern pro Stunde – liegen.
Bei den übrigen Straßen, in denen Geschwindigkeitstafeln angebracht waren, ist das auch mehr oder weniger der Fall – in den beiden Spielstraßen nicht. Konsequenterweise forderte BFB-Chef Jens Iversen den Bürgermeister zum Handeln auf: „Wir haben ein Problem bei den Spielstraßen und können das nicht so weiterlaufen lassen.“ Kopfnicken dazu beim Verwaltungschef. Bauer in die Ausschussrunde: „Messergebnisse mit so deutlichen Überschreitungen melden wir an die Polizei weiter.“
Gut möglich also, dass die Ordnungshüter demnächst in der Gartenstraße oder dem Salzweg mit ihrer Geschwindigkeits-Messpistole auftauchen. Die kam zuletzt in der Wilstedter Straße zum Einsatz – nachdem die Gemeinde dort heftigste Geschwindigkeitsüberschreitungen gemessen hatte.
Christian Meeder
1. Dezember 2015