Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Verstärkung da – Professor aus Rostock mit im Boot gegen die Mega-Stromtrasse

Die Gemeinde zündet die nächste Stufe beim gemeindlichen Widerstand gegen den Bau der Super-Stromautobahn durch Henstedt-Ulzburg. Im Dezember hatte der Bürgermeister Landesumweltminister Robert Habeck mehr als 3.000 Protestunterschriften überreicht, jetzt hat er einen renomierten Professor engagiert, der die Gemeinde beraten und ein Gutachten erarbeiten soll.

Mehrere Fakultäten seien angeschrieben worden, nach Vorsondierungsgesprächen habe man Professor Harald Weber von der Universität Rostock gewinnen können, erklärte Bauer am Donnerstag gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Bereits am Montag hatte er die Mitglieder des Umwelt- und Planungsausschusses informiert. Weber soll inbesondere feststellen, ob die Starkstromleitung an das bestehende Umspannwerk in Norderstedt-Friedrichsgabe angebunden werden kann. Das lehnt der Netzbetreiber Tennet bisher ab. Im Rathaus glaubt man, dass der Widerstand des Unternehmens gegen Friedrichsgabe damit zusammenhängt, dass das dortige Umspannwerk von einem Konkurrenzunternehmen betrieben wird.

Wäre Friedrichsgabe für eine Erweiterung geeignet, könnte die Stromautobahn an den Waldkindergartenflächen vorbeigeführt werden. Das geplante zehn Hektar große Umspannwerk im Westen der Gemeinde bliebe Henstedt-Ulzburg erspart. Der Professor soll darüber jetzt Klarheit schaffen, erste Ergebnisse könnten in zwei Monaten vorliegen, so der Bürgermeister. Webers Beratungsleistungen plus dessen Expertise sollen weniger als 20.000 Euro kosten.

Christian Meeder
14. Februar 2016