Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Usedomer Straße: Planlos-Politiker gründen Arbeitskreis – Rolle rückwärts beim Bahnbogen

Usedomer Straße ist 30’er-Zone

Das riecht nach einem neuen Rekord. Henstedt-Ulzburgs Freizeitpolitiker haben gestern beschlossen, einen neuen Arbeitskreis zu gründen. Jede Fraktion soll ein Mitglied in das neue Gremium entsenden. Es ist  – wenn die HU-Nachrichten richtig gezählt haben – der 11. Arbeitskreis, in denen die Ortsentscheider sitzen und versuchen Ideen auszubrüten. Unter anderem gibt es Arbeitskreise zum ÖPNV, zum Sozialen Wohnungsbau, zur Flüchtlingsunterbringung, oder zum Verkehr auf dem Rhen. Beim Arbeitskreis-Rhen geht es laut Arbeitskreisbeschreibung um die „Erarbeitung eines tiefergehenden Gesamtkonzeptes, das auf dem erstellten Verkehrsstrukturkonzept basiert“. Nachlesen kann man das in der „Liste aller Arbeitskreise“, die die Verwaltung gerade veröffentlicht hat.

Worum geht es im neuen Arbeitskreis?

Dort soll beraten werden, wie man die Usedomer – und weitere Wohnstraßen im Westen der Gemeinde wie Eschenweg oder Große Lohe –  mithilfe des Bahnbogens vom Verkehr entlasten kann. Es ist eine 180-Grad-Wende innerhalb von wenigen Wochen. Erst im Februar hatten die Ortsentscheider beschlossen, eine Verlängerung der Straße Bahnbogen sein zu lassen, weil ihnen ein Gutachter erzählt hatte, dass es dadurch zu Mehrverkehr auf der Schulstraße und der Lindenstraße kommen würde.

Durchgesetzt haben den Arbeitskreis gestern Grüne, BFB, FDP und SPD. Sie hatten zuvor Anträge von CDU und WHU, Sofortmaßnahmen wie Aufpflasterungen und Querungsinseln in der Usedomer ohne Arbeitskreis-Umweg zu planen, abgelehnt. Die Ideen sind zwar nicht vom Tisch, sollen aber nun ebenfalls im neu geschaffenen Arbeitskreis diskutiert werden. Folker Brocks (CDU), ein alter Hase in der Kommunalpolitik, machte den Anwohnern der Usedomer-Straße wenig Hoffnung, dass sich die Situation in der 30’er Zone nun in absehbarer Zeit ändern könnte. Er sprach von einer Ewigkeit, bis der Arbeitskreis zu Ergebnissen kommen könnte.

Immerhin: Ordnungsamtschef Gädigk willigte ein, in der Usedomer Straße demnächst Tempo-Messtafeln mit blinkenden Smiley-Gesichtern aufzustellen. Ein LKW-Durchfahrverbot lehnte er ab.

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2. April 2019