Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Riesenumspannwerk und Stromtrasse in Henstedt-Ulzburg überflüssig?

Nach der Zusage von Umweltminister Robert Habeck, eine Verlegung der Ostküstenleitung an das Umspannwerk Friedrichsgabe zu prüfen und damit den Neubau eines Riesenumspannwerks auf Henstedt-Ulzburger  Gebiet überflüssig zu machen, setzt die BFB jetzt nach fordert eine vollständige Neubewertung der 380 KV-Trasse.

Die Stellungnahme der BFB-Ratsfraktion nachfolgend im Wortlaut:

Seit Monaten ringt die Gemeinde Henstedt-Ulzburg mit dem Übertragungsnetzbetreiber „TenneT“, um die Überspannung des Waldkindergartens zu verhindern. Dies erschien bisher unumgänglich, da die „TenneT“ im Bereich der A 7 ein notwendiges Umspannwerk plant. Wie sich jetzt „nach und nach“ herausstellt, handelt es sich bei dieser „Notwendigkeit“ wohl eher um ein Wunschdenken der „TenneT“. Alle Voraussetzungen die hier geschaffen werden sollen, gibt es bereits wenige Kilometer weiter südlich im Umspannwerk „Hamburg-Nord“ in Friedrichsgabe – nur das gehört nicht der „TenneT“, sondern dem Mitbewerber „50 Hertz“. Soll die Situation jetzt genutzt werden, um sich vom Mitbewerber unabhängig zu machen?

Die TenneT ist dabei in einer besonderen Situation: Sie betreibt die jetzige 220 KV Leitung von Lübeck nach Henstedt-Ulzburg, sie liefert die Zahlen, die den Neubau veranlassen, sie „erarbeitet“ den „neuen“ Trassenverlauf, sie realisiert den Neubau und betreibt anschließend die neue Leitung…

„Offensichtlich ist die „Tennet“ mit dieser Machtfülle überfordert“, so Tile Abel (BFB). „Seit Monaten suchen wir einen Weg, um den Kindern den Waldkindergarten zu erhalten und jetzt stellt sich heraus, dass es wohl in erster Linie um die wirtschaftlichen Interessen der „TenneT“ geht. Ob der Ausbau der gesamten Trasse tatsächlich notwendig ist, oder auch dem wirtschaftlichen Wunschdenken der „TenneT“ entspricht, kann nach Meinung der BFB nur eine vollkommene Neubewertung der Situation durch eine neutrale Institution ergeben.“

H-UN

5. September 2015