Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Tierschutz Westerwohld: Rückert, Haupt & Co ade!

Der neue Vorstand: Stefanie Weiß, Britta Nowack, Sven Kemmer und Gaby Klönhammer (von links)

Gut 75 Minuten lang erhoben drei ehemalige Mitarbeiterinnen des Tierheims in Henstedt-Ulzburg am Montag schwere Vorwürfe gegen den Vorstand des Tierschutz Westerwohld. Dem angeschuldigten Quartett um Sylvia Rückert müssen die Ohren geklungen haben; denn um 20.15 Uhr erreichte eine e-mail des stellvertretenden Vorsitzenden Timo Haupt die außerordentliche Mitgliederversammlung, in der alle vier Vorständler ihren Rücktritt erklärten.

Das war gerade zu dem Zeitpunkt, als die Vereinsmitglieder ihren Vorstand abgewählt hatten und die Verlagsmitarbeiterin Gaby Klönhammer einstimmig zur neuen Vorsitzenden gekürt worden war. Zu ihrem Stellvertreter wurde Sven Kemmer gewählt. Kassenwartin ist jetzt Reisekauffrau Stefanie Weiß, Schriftführerin Buchhalterin Britta Nowack, nach eigenen Worten bekannt als „Pfennigfuchser“. Der neue Vorstand soll jetzt feststellen, ob gegen den alten Vorstand rechtliche Schritte eingeleitet werden sollen und ob eventuell Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden können.

Denn die Anschuldigungen gegen Sylvia Rückert und ihren Stellvertreter waren gravierend: So soll sich die abgewählte Vorsitzende eigenmächtig eine Gehaltserhöhung von mehreren hundert Euro bewilligt haben. Ferner soll sie Vereinsgeld in fünfstelliger Höhe für unnötige Gerichts- und Anwaltskosten verschwendet haben.

Timo Haupt soll nach Aussage einer entlassenen Tierärztin einen 13 Jahre alten Hund aus dem Tierheim als Sechsjährigen verkauft haben, für den so mehr Erlös erzielt werden konnte. Rückert habe, auf den Schwindel angesprochen, gemeint, Haupt sei eben „ganz schön geschäftstüchtig“. Außerdem habe Haupt völlig nutzlose „Rassegutachten“ erstellt und dafür zwischen 25 und 80 Euro kassiert. Auch habe er als stellvertretender Tierheim-Leiter mehrfach gegen die Betriebserlaubnis verstoßen, so die Tierärztin.

Am Schluss der Veranstaltung waren sich alle Teilnehmer einig: Hoffentlich kann jetzt der Verein in Ruhe seiner eigentlichen Aufgabe nachkommen. Der Zweckverband Fundtiere Segeberg West muss dabei allerdings mitwirken.

Jörg Schlömann

29. November 2013