Bürgermeister Torsten Thormählen hat darauf verzichtet, sich noch einmal zu den Korruptionsvorwürfen gegenüber dem Hauptausschuss der Gemeindevertretung zu äußern. Er hätte die Chance gehabt, das schriftlich oder mündlich zu tun. Für diesen Fall war eine Sondersitzung des Hauptausschusses am Montag, dem spätest möglichen Termin, ins Auge gefasst worden. Nach Verstreichen der Frist hat Landrätin Jutta Hartwieg offiziell ein Disziplinarverfahren gegen Henstedt-Ulzburgs Bürgermeister eingeleitet.
Die Verwaltungschefin des Kreises Segeberg hat Thormählen telefonisch von diesem Schritt in Kenntnis gesetzt. Damit befindet sich der Bürgermeister nunmehr im Zwangsurlaub – vorerst für drei Monate. Zuvor war ihm bereits vom Hauptausschuss die Wahrnehmung der Amtsgeschäfte verboten worden. Zudem waren ihm drei Wochen „Erholungsurlaub“ gewährt worden.
Das Disziplinarverfahren wird so lange ausgesetzt, bis der Fall Thormählen juristisch aufgearbeitet ist. Von Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitikern ist offiziell immer wieder zu hören, dass natürlich bis zu diesem Zeitpunkt für den Bürgermeister die Unschuldsvermutung zu gelten habe. Hinter vorgehaltener Hand wird aber auch immer öfter gemunkelt, Torsten Thormählen werde nicht mehr an seinen Schreibtisch im Henstedt-Ulzburger Rathaus zurückkehren.
Jörg Schlömann
8. März 2012