Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Stromtrasse – Bauer kündigt Widerstand an

Verwaltung und Politik hatten in einer Anfang März abgeschickten vierseitigen Stellungnahme unter anderem auf den Waldkindergarten in Ulzburg-Süd hingewiesen. Direkt über den Köpfen der Waldkita-Kinder soll nun die Stromautobahn verlaufen (rote Linie)

Noch ist das letzte Wort in Sachen Stromtrasse nicht gesprochen. Die Gemeinde will Widerstand leisten. Das kündigte am Donnerstag Bürgermeister Stefan Bauer an. Der Verwaltungschef am Tag nach der Tennet-Entscheidung zu den HU-Nachrichten: “ Wir werden aufzeigen, dass die Raumwiderstände in dem Bereich so groß sind, dass die Tennet von sich aus auf eine andere Route umschwenken muss.“

Der Stromnetzbetreiber hatte am Mittwoch bekanntgegeben, die sogenannte Ostküstenleitung durch Henstedt-Ulzburg führen zu wollen. Der Streckenverlauf durch die Großgemeinde: Über Dammstücken und das Gewerbegebiet Rhen hinweg, dann durch den Rantzauer Forst und weiter über Beckershof zur A7. Dort soll dazu ein Umspannwerk gebaut werden. Von 15 Alternativrouten habe sich der Weg durch Henstedt-Ulzburg als der konfliktärmste herausgestellt, so Tennet-Mann Lex Hartmann am Mittwoch.

Verwaltungschef Bauer hält das Ergebnis für falsch, wirft dem Unternehmen vor, unkorrekt gearbeitet zu haben. Die von der Gemeinde vorgelegten Einwände seien nicht angemessen berücksichtig worden, so der Bürgermeister. Auffällig sei zudem, dass die vermeintlich konftiktärmste Route rein zufällig auch die wirtschaftlichste für die Tennet ist.

Die Planungen für eine Ost-West-Stromtrasse laufen schon seit Jahren, dem jetzt beendeten Dialogverfahren war bereits 2012 ein Konsultationsverfahren vorausgegangen. Schon dort konnte sich in die Trassenplanung eingemischt werden. Henstedt-Ulzburg hatte sich daran – anders als etwa Kaltenkirchen – nicht beteiligt. Dafür habe auch keine Nowendigkeit bestanden, sagte Bauer, anders als Kaltenkirchen sei die Gemeinde zu dem Zeitpunkt nicht von einer konkreten Planung betroffen gewesen.

Die Nachbarkommune hatte schon damals gegen ein auf ihrem Hoheitsgebiet geplantes Umspannwerk protestiert. Das Umspannwerk soll jetzt, zusätzlich zur Trasse, im Bereich Beckershof/A7 gebaut werden. Mit 10 Hektar wäre es etwa dreimal so groß wie das Umspannwerk in der Rhener Edisonstraße, schätzt der Bürgermeister.

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24. April 2015