Volles Haus bei der CDU-Infoveranstaltung zur Innenverdichtung: „Die Stühle reichten im Hotel Scheelke nicht aus, um allen Besuchern einen Platz anzubieten“, heißt es in einer Pressemitteilung der Christdemokraten. Nahezu 100 interessierte Bürgerinnen und Bürger will die Partei gezählt haben. Die CDU hatte ihrer Veranstaltung den Titel: „Innerörtliche bauliche Verdichtung in Henstedt-Ulzburg, Fluch oder Segen?“ gegeben.
Ob Parteichef Michael Meschede, Fraktionsvorsitzender Dietmar Kahle oder Gemeindevertreter Jens Müller den Abriss von Einzelhäusern zwecks Errichtung von Wohnblocks als Fluch oder Segen begreifen, lässt sich der 384 Wörter zählenden Mitteilung allerdings nicht entnehmen. Stattdessen liest es sich so, als bezahle die Großgemeinde mit dem Hochhausbau im Ortsteil Ulzburg den 2001 fertiggestellten AKN-Tunnel ab.
So habe der Stadtplaner Matthias Baum in einem Vortrag ausgeführt, dass „bereits im Zuge eines 1997 erstellten Strukturplanes im Zusammenhang mit dem Bau der damaligen AKN-Trasse (Tieferlegung) die Verdichtung rund um das Zentrum in Henstedt-Ulzburg angeschoben wurde. Diese Perspektive war Bedingung für die finanzielle Bezuschussung der Trasse durch Bund und Land.“
Henstedt-Ulzburg hatte erst im März die letzte Rechnung für den AKN-Tunnel erhalten. Von den insgesamt 23,5 Millionen Euro Gesamtkosten für die Tieferlegung der Bahngleise musste die Großgemeinde nur etwa 500.000 Euro übernehmen. Den Löwenanteil der Kosten hatten die Finanzminister von Bund und Land geschultert.
CDU und WHU hatten am vergangenen Donnerstag zeitgleich zu Veranstaltungen zur innerörtlichen Entwicklung eingeladen. Zu beiden Terminen waren auch Mitglieder der Anti-Innenverdichtungsinitiative HU-Transparent erschienen. Die neue Bürgerbewegung hat auf ihrer Webseite einen Kommentar zu den Infoabenden der Parteien veröffentlicht.
Christian Meeder
9. Juni 2014