Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Schleche Nachrichten für Eltern: Gemeinde will Hortplätze für Erstklässler streichen

Kein guter Start ins neue Jahr für den Bürgermeister und seinen Stellvertreter

Miese Nachricht für berufstätige Eltern, deren Kinder im kommenden August eingeschult werden. Die Rathausführung will Erstklässlern dann keinen Hortplatz mehr zur Verfügung stellen. Das teilte heute Rebekka Kuhlen, Elternvertreterin der Kita Schulstraße mit. Die Mutter gegenüber den HU-Nachrichten: „Die Gemeindeverwaltung hat mir das am Freitag telefonisch bestätigt. Es ist geplant, dass Henstedt-Ulzburger Kinder, die im August 2019 eingeschult werden, keinen Hortplatz erhalten.“ In einem Hort werden Grundschulkinder nach Schulschluss betreut, bisher war Gemeindepolitik, dass alle Kinder berufstätiger Eltern, wenn gewünscht, einen Hortplatz erhalten. Kuhlen: „Einen rechtlichen Anspruch auf einen Hortplatz gibt es nicht, jedoch hat Henstedt-Ulzburg als familienfreundliche Gemeinde in der Vergangenheit jedem, der einen Hortplatz benötigt, diesen auch garantiert.“ Und warum in Zukunft nicht mehr? Kuhlen: „Laut Gemeindeverwaltung gibt es zu wenig Erzieher, zu wenig Räumlichkeiten für die Betreuung und die jetzigen Hortgruppen sind überfüllt.“

Das neue Schuljahr ist nur noch ein halbes Jahr entfernt, die Eltern frühzeitig über die schlechte Hortsituation zu informieren, auf die Idee ist die Rathausführung offenbar noch nicht gekommen. Kuhlen: „Die Eltern wurden bisher nicht informiert, ich selber habe das jetzt durch Zufall erfahren.“

Und wie viele Eltern sind davon betroffen und müssen sich Gedanken machen, wie sie nach den Sommerferien Beruf und Elternsein unter einen Hut bekommen? Kuhlen: „Letztes Jahr waren es bei uns in der Schulstraße 70 Eltern, ich gehe davon aus, dass es in diesem Jahr wieder so viele sein werden. Ich denke in ganz Henstedt-Ulzburg wird es ungefähr 170 bis 200 Familien betreffen.“

Die Ortsentscheider kommen morgen im Ratssaal zusammen, dann geht es allerdings nicht um Betreuungsplätze für Kinder, sondern um die Ausweisung neuer Baugebiete. Am Trotz will die Gemeinde Bauflächen für Mehrfamilienhäuser, Reihen- und Doppelhäuser ausweisen, dasselbe soll auf Ackerflächen am Henstedter Friedhof passieren. Bei Rebekka Kuhlen sorgt das für Unverständnis. Die Elternvertreterin: „Seit Jahren ist bekannt, dass es zu wenig Räume und Erzieher gibt. Dennoch wurde das Problem nicht ausreichend angegangen. Stattdessen werden in Henstedt-Ulzburg viele neue Wohnräume für Familien geschaffen. Dass diese Familien für ihre Kinder auch Betreuungsmöglichkeiten benötigen, wird dabei nicht berücksichtigt.“

cm

  1. Januar 2019