Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Schlappenmoor-Wanderweg: Furt soll nicht mal Trittsteine bekommen – Mischt sich jetzt die Bürgermeisterin ein?

Schlappenmoorbrücke

Es soll offenbar immer nasser werden für Wanderer im Schlappenmoor.
Denn die geplante Furt, die die Schlappenmoor-Brücke ersetzen soll, soll nicht einmal mit Trittsteinen ausgestattet werden. CDU-Sprecher Michael Meschede im Ratssaal: „Trittsteine wird es nicht geben, habe mit dem Wasserverband gesprochen.“ Bauamtschef Jörn Mohr daraufhin zu Meschede. „Stimmt, Trittsteine sind nicht vorgesehen.“

Was ist los mit der Schlappenmoorbrücke? Die Brücke über die Alster ist zurzeit gesperrt und soll auch nie wieder geöffnet werden, sondern einfach abgerissen werden. Laut Landesregierung ist die Brücke marode, eine Instandsetzung zu teuer. Auch für eine neue Brücke sei kein Geld da. Die Billigidee aus Kiel: Eine Furt um allein landwirtschaftlichen Fahrzeugen die Überquerung der Alster zu ermöglichen.

Vor einem Jahr gab es noch grünes Licht von der Gemeinde zum Abriss und zur Furt – weil die Ortspolitiker dachten, anschließend einfach eine einfache Brücke für schmales Geld daneben setzen zu können. Mittlerweile glaubt allerdings kaum noch einer daran, einfach mal eben auf eigene Faust eine Brücke in den sensiblen Naturbereich bauen zu dürfen. „Wenn wir die Brücke jetzt abreißen lassen, bekommen wir da keine mehr hin“, meinte Meschede.

Höchste Eisenbahn deswegen, doch noch auf Änderungen der Planungen zu drängen. Jens Iversen von der BFB. „Die Dringlichkeit ist vollkommen klar, übermorgen ist die Abrissbirne da.“

Die neue Ansage aus dem Henstedt-Ulzburger Ratssaal lautet deswegen wie folgt: „Der Ausschuss stellt fest, dass der Erhalt einer Schlappenmoorbrücke für Fußgänger und Radfahrer gewünscht wird.“

Gesucht wird nun nur noch jemand, der diesen Standpunkt mit Nachdruck nach Kiel trägt. Bauamtsleiter Jörn Mohr, der bisher das Thema Schlappenmoor-Brücke im Rathaus betreut hatte, scheint dazu allerdings nicht unbedingt der richtige Mann zu sein. Er in der Sitzung zu den Ortspolitikern: „Ich hab die Nase voll von der Brücke.“

Doch eine Alternativkandidatin gibt es natürlich. Johannes Engelbrecht, Bürgervorsteher von 1977 bis 1988 und aktueller Gemeindebeauftragter für Natur und Umwelt erinnerte am Rande der Sitzung an eine Kontroverse der Gemeinde mit dem Land im vergangenen Jahrhundert. Glück habe die Angelegenheit damals zur Chefsache gemacht und gesagt: „Ich fahre morgen nach Kiel.“ Heinz Glück hieß der damalige Bürgermeister.

Christian Meeder

24. Januar 2021