Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Rhener Waldschneise: Anwohner stehen vor Erfolg gegen Innenverdichtung

Grüne Idylle in der Waldschneise

Da fehlt nicht mehr viel. Das Vorhaben, zusätzliche Bauflächen in der Wohnstraße Waldschneise auszuweisen, steht vor dem Aus. Am Montagabend sprachen sich CDU, SPD und die von Bürgermeister Bauer geführte Verwaltung dafür aus, entsprechende Nachverdichtungspläne einzustampfen. Der Grund: heftiger Widerstand der Anwohner gegen die angestrebte Nachverdichtung. „Wir haben aus der gesamten Waldschneise ablehnende Stellungnahmen zur B-Plan-Änderung erhalten, die auch noch anwaltlich gestützt sind“, sagte Ortsplaner Volker Duda im Ratssaal. Und SPD-Fraktionschef Horst Ostwald meinte mit Blick auf die zahlreichen Protestnoten der Anwohner: „Große Teile der Waldschneise wollen nicht, dass es dort zu Veränderungen kommt. Aus diesem Grund stimmen wir der Verwaltung zu.“ Von der Rathausführung war der Vorschlag gekommen, die Ausweisung von zusätzlichen Bauflächen sein zu lassen.

Vor einem Jahr war das Bebauungsplan-Änderungsverfahren für die Waldschneise angestoßen worden. Aus der CDU waren schon damals skeptische Töne zu hören. CDU-Sprecher Michael Meschede erklärte am Montag nun für seine Fraktion, dass die Christdemokraten ganz unabhängig von den Einwendungen der Anlieger gegen eine Änderung des Bebauungsplans seien. Meschede: „Wir sind der Meinung, dass dann eine Bebauung möglich wäre, die dort nicht reinpassen würde.“

Die Anlieger sind geschlossen gegen zusätzliche Bebauung in ihrer Wohnstraße und die Traditionsparteien schließen sich dem an – man sollte meinen ein endgültiges Aus der Pläne wäre ein Selbstgänger. Doch ausgerechnet eine Wählervereinigung mit dem Namen ‚Bürger für Bürger‘ sorgte dafür, dass noch eine weitere Beratungsrunde gedreht werden soll. BFB-Chef Jens Iversen warnte bei einem vorschnellen Einlenken vor einem Präzedenzfall und erinnerte daran, dass Nachverdichtung in der Straße Kronskamp seinerzeit gegen alle Widerstände durchgezogen worden war. Iversen zu seinen Politikkollegen: „Was für ein Theater haben wir im Kronskamp gehabt, wo ist da der Unterschied.“

Tatsächlich ging wegen der Kronskamp-Geschichte, bei der die Gemeinde ein Mehrfamilienhaus neben Einfamilienhäusern möglich gemacht hatte, der Ärger für die Ortsentscheider aber erst so richtig los. Wütende Anwohner der Straße formierten sich zu einer Bürgerinitiative, die später an anderer Stelle ein ganzes Baugebiet kippte – mit dem Bürgerentscheid zu den Pinnauwiesen.

In Sachen Waldschneise beschloss der Ausschuss am Montag auf Antrag Iversens nun, dass sich die Fraktionen noch einmal mit der möglichen Bebauungsplan-Änderung an der Ecke auseinandersetzen sollen. In einer der nächsten Sitzungen des zuständigen Umwelt- und Planungsausschusses wird die Waldschneise dann erneut auf der Tagesordnung stehen.

Christian Meeder

23. Oktober 2018