Darüber soll nach der Sommerpause weiter diskutiert werden.
Gut möglich, dass die derzeitige Planerin Beate Trzcinski zu einem solchen Wettbewerb gar nicht erst zugelassen werden würde. Denn ihre Zahlenangaben über die Anzahl der Neubürger, die nach ihrem aktuellen Entwurf im Plangebiet wohnen würden, wecken Zweifel an ihrer Seriosität. So erklärte sie auf der Sitzung, dass das Wohngebiet 500 Personen Platz bieten würde und sorgte damit für Verwunderung. Denn nach den Erinnerungen zahlreicher betroffener Anwohner hatte sie noch eine Woche zuvor auf einer SPD-Informationsveranstaltung von zwei – bis dreitausend Menschen gesprochen, die dort einmal wohnen sollten. Jetzt wollte sie davon nichts mehr wissen, redete von einem Missverständnis. Kurios: SPD-Politiker, die dazu Erhellendes hätten sagen können, blieben still. Erst nach Beendigung des Tagesordnungspunktes sorgte SPD-Chef Kunde in einer kurzen Sitzungspause im Gespräch mit den Henstedt-Ulzburger Nachrichten für Aufklärung: „Bei unserer Veranstaltung im Schäferkampsweg sprach die Planerin von 2500 neuen Bewohnern, ich muss das wissen, ich hab die Veranstaltung schließlich geleitet.“
Neben Trzcinski machte auch die Verwaltung keine gute Figur. Irgendwie wurde man den Eindruck nicht los, als dass diese weniger die Interessen der Rhener Bürgerinnen und Bürger im Blick hatte, sondern vielmehr die der Investoren. So machten Anwohner klar, dass die Norderstedter Straße schon jetzt überlastet sei und kaum zusätzlichen Verkehr verkraften könne. Ortsplaner Volker Duda machte allerdings nicht den Eindruck sich mit solchen Fragen intensiv beschäftigt zu haben, es schien vielmehr so, als wolle er mit der Umsetzung des Bauprojektes lieber heute als morgen beginnen: Als er auf WHU-Nachfrage einräumen musste, dass es sich beim Wagenhuber-Gelände keinesfalls nur um eine Gewerbefläche handelt, sondern Teile der Flächen im aktuellen Bebauungsplan als Wald festgesetzt sind, fiel ihm nur ein, der Ausschuss solle ihm das o.k. für einen Antrag auf Abholzung des Waldes bei der Forstbehörde geben. Ansonsten schrumpfe die bebaubare Fläche auf 1,4 Hektar.
Offen blieb, warum die Verwaltung nicht von sich aus die ehrenamtlichen Politiker über die Waldfestsetzung informierte. Schließlich ist es die Politik, die über das Projekt entscheidet. Das geht im Normalfall am besten, wenn alle Informationen transparent offen liegen.
Christian Meeder
20.06.2012