Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Rechnungsprüferin Andrea Roth ist da – Bauer: Aufbruch in ein neues Zeitalter!

Drei Rathaus-Spitzenkräfte und eine Merkel-Raute: Finanzkontrolleurin Andrea Roth, Wirtschaftsfachmann Christian Herzbach, Bürgermeister Stefan Bauer

Arbeitsentlastung für die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker der Großgemeinde. Am 1. August hat Henstedt-Ulzburgs neue Rechnungsprüferin Andrea Roth ihren Dienst aufgenommen. Die Finanzexpertin wird von nun an die gemeindliche Haushaltsführung überwachen. Bislang hatten Politiker der örtlichen Parteien und Wählervereinigungen diese Aufgabe übernommen. Weil bei deren stichprobenartiger Rechnungskontrolle regelmäßig größere Unregelmäßigkeiten auftauchten, waren Rufe nach einem eigenen Rechnungsprüfungsamt immer lauter geworden.

Bürgermeister Stefan Bauer nannte Roths Amtsantritt bei einem Gespräch im Rathaus einen „Aufbruch in ein neues Zeitalter“. Mit ihr könne Vertrauen in das Verwaltungshandeln wieder zurückgeholt werden, so der Verwaltungschef. Andrea Roth ist die einzige Verwaltungsgestellte, deren Chef nicht der Bürgermeister ist: Anders als die sonstigen Rathausmitarbeiter hat die neue Rechnungsprüferin keinen Vorgesetzten. Sie kann so völlig unabhängig und unbefangen das Verwaltungshandeln unter die Lupe nehmen. Roth versteht sich nicht nur als Kontrolleurin, sondern auch als Ratgeberin. Schon gleich in den ersten Tagen nach Amtsantritt seien Verwaltungsmitarbeiter mit Fragen auf sie zugekommen, sagte Roth.

Neben der neuen Rechnungsprüferin stellte der Bürgermeister auch den Nachfolger von Wirtschaftsförderin Manja Biel vor: Rathaus-Eigengewächs Christian Herzbach hat den Job übernommen. Der 60-Jährige ist seit zehn Jahren im Rathaus beschäftigt, war dort bisher zuständig für Grundstücksangelegenheiten. Herzbach tritt offiziell am 1. September sein neues Amt an. Verinnerlicht hat der neue Wirtschaftsförderer schon die von Bauer im Juli geforderte neue Marschroute bei Gewerbeansiedlungen. Herzbach sprach davon Betriebe in die Großgemeinde holen zu wollen, die nachhaltig und sinnvoll sind. Henstedt-Ulzburg brauche sich nicht unter Wert zu verkaufen, sagte Herzbach.

Bauer hatte Anfang Juli bei der jährlichen Presserundfahrt durch die Gemeinde einen Kurswechsel bei der Wirtschaftsförderung angekündigt und klargemacht, dass die Ansiedlung von Gewerbe kein Selbstzweck ist. Der Bürgermeister will, dass künftig Flächenverbrauch, Arbeitsplätze und zu erwartende  Steuereinnahmen bei der Ansiedlung von Gewerbebetrieben von der Gemeinde ins Kalkül gezogen werden. Herzbach sagte, dass die Verwaltung bis Ende des Jahres ein neues Wirtschaftsförderungskonzept ausarbeiten werde – in Abstimmung mit der Politik.

Andrea Roth und Christian Herzbach, zwei wichtige Verwaltungskräfte, die eines gemeinsam haben: Beide gehören zu der wachsenden Zahl von Einpendlern nach Henstedt-Ulzburg. Herzbach macht sich jeden Tag von Hamburg auf in die Großgemeinde, Roth fährt täglich von Nienwohld im Kreis Stormarn ins Rathaus, will in der 500-Seelen-Gemeinde auch wohnen bleiben. 2013 pendelten schon 5080 Arbeitnehmer nach Henstedt-Ulzburg. 10 Jahre zuvor waren es erst 3857 Personen gewesen.

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25. August 2014