Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Rathaus prüft Ausweitung der Kindergarten-Öffnungszeiten bis 20.30 Uhr – FDP: Das ist extrem

Mancherorts gibt es bereits die 24-Stunden-Kita, in Henstedt-Ulzburg wird jetzt mit einer Verlängerung der Kindergarten-Öffnungszeiten bis 20.30 Uhr geliebäugelt.

Die Ortspolitiker haben am Montag mehrheitlich beschlossen, alle Eltern der Gemeinde zu befragen, um den Bedarf für Kinderbetreuung bis in die Abendstunden herauszubekommen. Wenn ausreichend viele Eltern eine längere Kita-Öffnung wünschen, soll eine neue Kindergartengruppe mit Betreuungszeiten von 5.30 Uhr bis 20.30 Uhr eingerichtet werden.

Der Vorstoß für verlängerte Betreuungszeiten kam von den Sozialdemokraten. SPD-Mann Christian Schäfer sprach von einer Anpassung der Kita-Öffnungszeiten an veränderte Lebenswirklichkeiten, nannte als Beispiel die Arbeitszeiten des Einzelhandels. In der schriftlichen Begründung des SPD-Antrags heißt es: „Die Öffnungszeiten der Kitas tragen nicht den geänderten Bedingungen in Gesellschaft und Arbeitswelt Rechnung. Mehrfachverdiener, Alleinerziehende und Arbeit im Schichtdienst sind inzwischen nicht mehr die Ausnahme, sondern vielfach gelebte Wirklichkeit. Hierauf muss das Angebot reagieren.“

Die SPD wollte gleich einen Testlauf von 5.30 Uhr bis 20.30 Uhr ab dem Sommer beschließen, die CDU setzte die vorgeschaltete Eltern-Befragung durch. Ohne die CDU-Stimmen hätte das SPD-Ansinnen keine Mehrheit bekommen. Die WHU stimmte uneinheitlich ab, die BFB verlangte eine Verschiebung des Themas um drei Jahre. Und FDP-Vertreter Christian Harfmann erklärte, es sei extrem, wohin Arbeitsbedürfnisse führten, lehnte längere Betreuungszeiten ab.

Christian Meeder

9. Dezember 2015