Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Rathaus plant Mehrfamilienhaussiedlung in der Pommernstraße ohne Spielplatz – Freizeitpolitiker greifen ein

„Ortsentscheider liebäugeln mit zehn neuen Wohnblocks in der Pommernstraße“, hieß es vor gut einem Jahr bei den HU-Nachrichten. Jetzt wurden die Innenverdichtungsambitionen der Rathausführung im virtuellen Ratssaal etwas heruntergeschraubt – und das von einem Mann fast im Alleingang . Der Planentwurf sei grundsätzlich gelungen, begann CDU-Gemeinderat Michael Meschede noch zur Freude von Bürgermeisterin Ulrike Schmidt und Ortsplaner Duda sein Statement, um aber unvermittelt hinzuzufügen: „Wir hätten gern noch etwas Luft in der Bebauung.“ Der Sprecher der größten Ratsfraktion forderte dann den dicksten geplanten Wohnblock einfach mal zu halbieren und einen weiteren zu streichen – an dessen Stelle solle ein Spielplatz entstehen, so Meschede. Ebenfalls runter solle die Höhe der Gebäude – von bisher von der Verwaltung vorgeschlagenen 11 Meter auf  9,50. Meschede: „Da schließen wir uns den anderen Fraktionen an.“ Die Höhenbegrenzung auf 9,50 hatte zuerst Karin Hohnerlah (WHU) gefordert.

Darüber hinaus ebenfalls von Meschede kassiert: Die maximale Ausnutzung der Wohnblockgrundstücke – die Verwaltung hatte eine ‚Grundflächenzahl‘ von 0,6 vorgeschlagen, was bedeutet, das 60 Prozent der Grundstücksfläche überbaut werden dürfen, der Christdemokrat erklärte nun, dass eine GRZ von 0,5 ausreichend sei.

Wie waren die Reaktionen seiner Politkollegen?

Dicke Zustimmung gab es für die CDU-Ansichten von WHU, BFB und Grünen, Sozial- und Freidemokraten gingen die Einschränkungen der Baumöglichkeiten hingegen zu weit, beide Parteien stimmten dagegen. Der Bauausschussvorsitzende Stephan Holowaty (FDP) kommentierte: „Dann bleibt für den B-Plan nicht mehr viel übrig.“

Das mag man so sehen, wenn die HU-Nachrichten richtig gezählt haben, macht der Planentwurf aber weiterhin sieben dreistöckige Mehrfamilienhäuser möglich – die umgeben sein werden von Einzelhäusern.

Was sagen die Bewohner der Pommernstraße dazu ?

„Für uns geht die jetzt mehrheitlich beschlossene reduzierte Bebauung in die richtige Richtung“, sagt Britta de Camp-Zang von der Anwohnerinitiative. Das in einer neuen Mehrfamilienhaussiedlung ein Spielplatz vorgesehen sei, müsse aber doch eine Selbstverständlichkeit sein. De Camp-Zang: „Wir waren sehr erstaunt, dass SPD und FDP dagegen gestimmt haben. Wenn da so viele Häuser hinkommen, muss da doch wenigstens eine Spielfläche für Kinder entstehen.“

Wichtig zu wissen: Noch ist nichts endgültig entschieden, der Entwurf ist demnächst im Rathaus bzw. auf der Rathaus-Homepage für jedermann einsehbar, Bürgerinnen und Bürger können dann Eingaben machen, die anschließend wiederum auf den Tischen der Ortspolitiker im Bauausschuss landen. Die Anwohner der Noch-Einfamilienhaussiedlung haben angekündigt, auf eine weitere Reduzierung der Anzahl der Wohnblocks zu drängen.

cm

25. März 2021