Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Rathaus hält an Bordellen und Sexkinos in Ulzburg-Süd fest

Hamburger Straße in Ulzburg-Süd

Ganz schön standfest. Die von Bürgermeister Stefan Bauer geführte Verwaltung marschiert in der nächsten Woche erneut mit einem Bebauungsplan-Entwurf in den Ratssaal, der Pornokinos, Sexshops und Bordelle an der Hamburger Straße in Ulzburg-Süd erlauben will.

Wie berichtet hatte Ortsplaner Volker Duda im Mai gefordert, die Ansiedlung von Rotlichtbetrieben an der Hamburger Straße in einer Art Nutzungsverordnung zu gestatten. Mit den Worten „Solche Betriebe haben ihre Berechtigung“ hatte das Rathaus-Schwergewicht einen entsprechenden Passus in einem Bebauungsplan-Entwurf gerechtfertigt – nur mit der Einschränkung, dass solche Betriebe ihre Dienste nicht im Erdgeschoss anbieten dürfen.

Mittlerweile ist die erste ‚Öffentlichkeitsbeteiligungsrunde‘ im Rahmen des mehrstufigen Bebauungsplanverfahrens zu Ende gegangen. Und Ortsplaner Duda hat zwar zahlreiche Protestbriefe von Anwohnern geerntet, ist aber trotzdem bei seiner Meinung geblieben.

In der kommenden Woche muss nun der mit ehrenamtlichen Kommunalpolitikern besetzte Umwelt- und Planungsausschuss über den Bebauungsplan-Entwurf abstimmen. Stimmt das Gremium zu, könnten sich Rotlichtbetriebe auf knapp 500 Metern Länge zwischen der Falkenstraße im Norden und der Straße Adlerhorst im Süden ansiedeln. Derzeit gibt es an der Ecke bereits einen Puff über der Spielhalle neben der Bäckerei Ratjen. Drei Frauen aus Ungarn prostituieren sich dort.

Grünes Licht für Sexshops, rote Karte allerdings für Tanken. Aus städtebaulichen Gründen sollen sich keine Tankstellen in dem Bereich ansiedeln dürfen. Verwaltungsbegründung: „Eine Tankstellennutzung würde zu einer Beeinträchtigung der Wohnnutzung in dem Mischgebiet führen, da auch in den Abendstunden Verkehr angezogen wird.“

Die Sitzung am kommenden Montag (15.Januar) ist öffentlich und beginnt um 18.30 im Ratssaal des Rathauses.

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10. Januar 2018