Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Rathaus: Deutlich mehr Lkw-Verkehr durch das Netto-Logistikzentrum als gedacht

Lastwagen auf der Hamburger Straße

Hiobsbotschaft für die Großgemeinde angesichts der angespannten Verkehrssituation: Vor dem beabsichtigten Baustart des Netto-Logistikzentrums ist der prognostizierte Lastwagenverkehr des Warenverteilzentrums kräftig nach oben geschraubt worden. In einem jetzt veröffentlichten Statement des Rathauses zum Netto-Lkw-Verkehrsaufkommen heißt es:

„Die Größenordnung war in 2013 auf ca. 310 Bewegungen projektiert. Die aktuelle Zahl beträgt ausweislich des Gutachtens auf der Basis der Berechnungen von Netto 401 innerhalb von 24 Stunden. Hinzu kommen die Fremdanlieferungen in der Größenordnung von 40 Bewegungen (An- und Abfahrt) pro Tag.“

Hintergrund der überraschenden Rathaus-Erklärung ist eine Anfrage der WHU-Fraktionsvorsitzenden Karin Honerlah in der Juni-Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses. Sie hatte im Netto-Schallschutzgutachten andere Lkw-Zahlen gefunden, als von der Verwaltung bisher genannt worden waren. Honerlah verlangte eine Stellungnahme dazu. Bauamtsleiter Mohr sagte daraufhin eine Beantwortung zum Protokoll zu, das jetzt veröffentlicht wurde.

2013 hatte die Gemeindevertretung mehrheitlich der Netto-Ansiedlung zugestimmt.  Die wahre Verkehrsdimension wird allerdings erst jetzt nach der Honerlah-Anfrage deutlich, ist aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Gleich neben Netto wollen der Bürgermeister und die Traditionsparteien nämlich einen noch größeren Warenumschlagplatz der Supermarktkette Rewe genehmigen.

Das Bebauungsplanverfahren für die dann zweite Versandfabrik in Henstedt-Ulzburg läuft. Dem Bürgermeister liegt auch schon eine erste Verkehrsuntersuchung über die Bewältigung des Rewe-Verkehrs in den gemeindlichen Ampelkreuzungen vor. Veröffentlichen möchte Bauer diese Verkehrsanalyse, wie er den Henstedt-Ulzburger Nachrichten auf Nachfrage mitteilte, aber noch nicht.

Christian Meeder

27. Juli 2016