Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Rasenmähen nach Plan: Gemeinde bekommt Grünflächenmanager

Straßenbegleitgrün an der Hamburger Straße

Von wegen die zunehmende Automatisierung und Digitalisierung gefährdet Arbeitsplätze. Henstedt-Ulzburg beweist, dass es auch anders gehen kann.

Denn die Rathausführung will jetzt einen Grünflächenmanager einstellen. Der soll mit Hilfe einer Software, die für rund 40.000 Euro noch eingekauft werden muss, die gemeindlichen Grünflächen effektiver verwalten. Die Tätigkeit  soll ebenfalls mit rund 40.000 Euro dotiert werden. Einen Antrag des Bürgermeisters, den Posten des Grünflächenmanagers zu schaffen, haben vergangene Woche CDU und SPD genehmigt – gegen den Willen von WHU, BFB und FDP.

BFB-Fraktionschef Tile Abel erklärte, er könne den Sinn der Personal-Einstellung nicht verstehen, wenn das Ziel doch eigentlich sei, Geld einzusparen. Dazu muss man wissen: die Idee, dass die Gemeinde die Grünflächen effektiver managt, stammt aus den Haushaltskonsolidierungsberatungen von 2014.

FDP-Chef Klaus-Peter Eberhard meinte, er könne das, was Abel gesagt habe, nur unterstreichen: für 40.000 Euro könne man ne Menge Grünflächen pflegen. Mariano Cordova (WHU) beantragte, keine neue Stelle zu schaffen, sondern einen externen IT-Grünflächenexperten zu beauftragen, die Gemeinde-Mitarbeiter mit der neuen Management-Software vertraut zu machen. Und Karin Honerlah sagte: „Wenn wir einen Mitarbeiter dauerhaft einstellen, dann machen wir einen großen Fehler.“

Und was sagten CDU und SPD? Nicht viel. Als einziger Vertreter der beiden Parteien meldete sich SPD-Fraktionschef Horst Ostwald zu Wort. Und warf WHU, BFB und FDP vor, sich nicht mit den Konsequenzen eines von allen Fraktionen gewollten neuen Grünflächenmanagements auseinandergesetzt zu haben. Für ihn sei es nie ein Geheimnis gewesen, dass dadurch auch zusätzliches Personal nötig werde, so der mit Abstand dienstälteste Gemeindevertreter.

Der irgendwann tätig werdende zusätzliche Sachbearbeiter für EDV-basierte Grünflächenverwaltung, dürfte für ein erneutes Stühlerücken im Rathaus führen. Schon jetzt ist dort längst kein Platz mehr für das gesamte Personal: mittlerweile sitzen Verwaltungskräfte auch in angemieteten Büros außerhalb des Rathauses.

Hintergrund: In den letzten Jahren hat eine beispiellose Personalexpansion stattgefunden: der jetzt im Hauptausschuss verabschiedete Stellenplan weist eine Mitarbeiterzahl (umgerechnet auf Vollzeitstellen) in der Verwaltung von 110 aus, 2014 lag die Ziffer noch bei 92 Stellen.

Christian Meeder

20. November 2017