Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Querungshilfen für Grundschüler an der Hamburger Straße? „Das ist die schlechteste Lösung überhaupt.“

Querungsinseln sind brandgefährlich für ABC-Schützen: Das sagen die Elternvertreter Michaela Brücker und Marco Kainzinger, sowie die WHU-Gemeindevertreter Kurt Göttsch, Christiane Schwarz und Karin Honerlah

Elternvertreter haben heute die Gemeindeverwaltung aufgefordert, auf einen bereits beschlossenen Bau von Querungshilfen im südlichen Bereich der Hamburger Straße zu verzichten. Der Elternbeiratsvorsitzende der Lütten School Marco Kainzinger am Nachmittag bei einem Ortstermin zu den HU-Nachrichten: „Mit dem Bau der Verkehrsinseln gibt es zwei Gefahrenpunkte auf der Hamburger Straße mehr. Das ist die schlechteste Lösung überhaupt.“

Die Grundschule setzt sich schon seit Jahren vergeblich für den Bau einer zusätzlichen Ampel zum sicheren Überqueren der Hamburger Straße ein. Den Bau von gleich zwei neuen Querungshilfen hatte der Umwelt- und Planungsausschuss vor zwei Wochen auf seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause beschlossen. Knapp mit fünf zu vier Stimmen. CDU, BFB und FDP folgten dabei einer Empfehlung der Verwaltung. SPD und WHU stimmten hingegen mit Nein. Anders als seinen Fraktionskollegen war auch CDU-Chef Michael Meschede nicht wohl bei dem Gedanken, dass ABC-Schützen auf Fahrbahninseln die Hamburger Straße überqueren sollen: Meschede enthielt sich der Stimme.

Der Bau der Querungshilfen soll im Zuge der Sanierung der Hamburger Straße über die Bühne gehen. Die Instandsetzung der Landesstraße ist ab September geplant. Auf die Idee, die Schule im Vorfeld der Planungen anzuhören oder überhaupt einmal über den Bau der Querungen zu informieren, ist im Rathaus niemand gekommen. Das hat jetzt die WHU nachgeholt. Die Wählervereinigung hatte den Verkehrsinselbau bereits vor zwei Wochen im Ratssaal als brandgefährlich für Schulkinder verurteilt. Der Status Quo sei allemal besser, als das Grundschulkinder die Hamburger Straße über Sprunginseln queren. Derzeit benutzen die Kinder als sicheren Überweg die etwas abseits liegenden Ampeln an der Falkenstraße bzw. an der Straße Trögenölk.

Michaela Brücker, die sich im Arbeitskreis Schulwegsicherheit engagiert, sagte heute, dass Grundschulkinder Verkehrs-Geschwindigkeiten noch gar nicht richtig einschätzen können: Wenn die Verkehrsinseln tatsächlich gebaut werden sollten, könnten Eltern ihre Kinder nicht mehr ruhigen Gewissens alleine zur Schule schicken so Brücker.

Bürgermeister Stefan Bauer war heute für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Der Verwaltungschef saß in zahlreichen Meetings , führte zudem Mitarbeitergespräche. Am morgigen Mittwoch, so Bauers Büroleiter Jens Richter, stehe der Bürgermeister aber für die HU-Nachrichten zur Verfügung.

Christian Meeder

22. Juli 2014