Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Querspange erst einmal vom Tisch…Bauer: Bau-Investoren brauchen Planungssicherheit

Die Querspange in Zahlen laut CDU/BFB/FDP-Antrag: 7,35 Fahrbahnbreite für PKWs und LKWs, 2,5 Meter Fußweg und vier Meter Radweg ; © OpenStreetMap Mitwirkende, Karte: CC BY-SA

Ende Gelände – vorerst zumindest – für die dicke Querspange. Drei Monate vor der Bürgermeisterwahl sollen die Planungen für die Straße durch die Natur eingestellt werden. Das haben die Ortsentscheider gestern auf Antrag des Verwaltungschefs im Bauausschuss beschlossen. „Ich habe zwei Investoren, die Planungssicherheit benötigen“, sagte Stefan Bauer und empfahl die B-Plan-Veränderungsbemühungen einzustampfen. Der Bürgermeister: „Das, was der (aktuelle) B-Plan hergibt, ist auskömmlich.“

Hintergrund: Bis vor wenigen Wochen hatte es eine knappe CDU/ BFB/ FDP-Mehrheit für den Bau der Verbindungsstraße von der Maurepasstraße bis zur Norderstedter Straße gegeben. Nach massiven Protesten aus der Bevölkerung war Anfang November als erste Fraktion die CDU aus dem Dreierbündnis ausgestiegen. Die Christdemokraten hatten nur noch eine Verkehrsuntersuchung, die das Für und Wider der Querspange ausloten sollte, gefordert. Gestern stimmten nun alle drei Parteien gemeinsam mit SPD, WHU und Grünen dafür, die Planungen einzustellen. „Für das Gebiet nördlich der Logentwiete – westlich der Straße Am Trotz – südlich der Feuerwehr – östlich der Bebauung Groß-Sabiner-Ring im Ortsteil Henstedt wird keine Änderung des Bebauungsplanes Nr. 38 „Trotz“ vorgenommen. Die 5. Änderung und Ergänzung hat weiterhin Bestand“, lautete der einstimmige Beschluss. Karin Honerlah (WHU) übersetzte in der Sitzung das Behördendeutsch, erklärte, dass nach dem Trotz-Bebauungsplan aus dem Jahr 1987, der nun also bleibt, wie er ist, noch etwa 12 Einzel- oder Doppelhäuser möglich sind.

Doch warum sind die paar Häuser bisher trotz Baurechts aus dem vergangenen Jahrhundert nicht schon längst gebaut worden? Wegen der Stromtrasse, die eine Bebauung bis vor kurzem behinderte. Als die Stromleitung vor zwei Jahren abgebaut wurde, gab es dann plötzlich Bestrebungen, nicht einfach die restlichen Einfamilienhäuser zu bauen, sondern das Baugebiet deutlich auszuweiten – inklusive Wohnblocks. Auch diese Planungen sind nun vom Tisch.

Fazit: Mit dem Beschluss wissen die Bauinvestoren nun tatsächlich woran sie sind und müssen nicht mehr  auf eine ungewisse Änderung des Bebauungsplans warten – sie können nun drauflos bauen. Für die Anwohner und alle anderen Nutznießer der Natur am Rande des Pinnau-Biotops bleibt die Situation dagegen unklar – zumindest auf lange Sicht. Denn die Idee der Querspange ist in den Köpfen der Befürworter weiterhin tief drin: „Wir sind nach wie vor der Meinung, dass unser Antrag richtig ist“, sagte etwa Querspangen-Fan Jens Iversen (BFB). Und Michael Meschede von der CDU kündigte an, im nächsten Jahr einen neuen Anlauf unternehmen zu wollen. Er werde dann den Antrag auf eine Verkehrsuntersuchung stellen, sagte der CDU-Sprecher.

cm

10. Dezember 2019