Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Pflaster/Sand-Hybridwege – Bürgermeister: Der Bau war ein Fehler

Schön zu erkennen – am Anfang noch voll gepflastert, dann wird die Strecke zum zugewachsenen Pflaster-Sand-Hybridweg. Rechts im Hintergrund zu sehen die Rewe-Filiale Schulstraße

Ende Gelände für eine Henstedt-Ulzburger Besonderheit. Bürgermeister Bauer hat das Aus für die merkwürdigen Hybridwege der Großgemeinde verkündet. Der Verwaltungschef erklärte im jüngsten Umwelt- und Planungsausschuss, dass man die Geh- und Radwege, die halbseitig gepflastert sind und halbseitig aus einem Sandgemisch bestehen, nie hätte bauen sollen. Bauer wörtlich in die Ratssaalrunde: „Aus heutiger Sicht hätte man davon Abstand nehmen müssen.“

Hintergrund seiner Äußerung: Die Gemeinde hat sich Fahrradfreundlichkeit auf die Fahnen geschrieben, ist aber voll von Hybridwegen, die mittlerweile überall zugewachsen sind und deswegen nur noch zur Hälfte genutzt werden können. Der bekannteste zugewachsene Hybridweg ist der Geh- und Radweg entlang der AKN-Schienen. Vor Jahren einmal großzügig breit geplant, ist jetzt Begegnungsverkehr kaum mehr möglich: Fahrradfahrer müssen absteigen oder Fußgänger dürfen im Sommer in die Brennnesseln springen, wenn Radler mit hoher Geschwindigkeit heranrauschen.

Bauers erster Maßnahmenvorschlag gegen die Hybridwege: Einem zweihundert meterlangen Wanderweg zwischen der Schulstraße und der Rostocker Straße eine Vollpflasterung für 53.000 Euro verpassen. Bauer erntete für den Vorstoß grundsätzliche Zustimmung bei zahlreichen Ausschussmitgliedern. Weil Stephan Holowaty (FDP) vorschlug, den Weg nicht zu pflastern, sondern zu teeren, will die Verwaltung jetzt noch einmal durchrechnen, was eine Teerung für Kosten verursachen würde.

Doch warum den 200-Meter-Weg teeren und nicht pflastern? Laut Holowaty kommen Radfahrer auf geteerten Wegen schneller voran als auf Pflasterwegen. Einem Abgeordneten, der die Örtlichkeit dort kennt, weil er in der Nähe wohnt, fiel allerdings auf, dass es entlang der 200-Meter-Strecke eher weniger um Schnellradler gehen sollte. Die Passage sei ein viel frequentierter Fußweg sowie Grundschulweg.  Das auch bisher schon verbaute Betonsteinpflaster an der Ecke deswegen sinnvoller als eine Teerstrecke, sagte WHU-Chef Wilhelm Dahmen.

Nicht ausgeschlossen, dass am Ende beides kommt. Links das Fußwegpflaster und rechts ein geteerter Fahrradweg.

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2. April 2018