Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Noch keinen Vorsatz fürs nächste Jahr? Machen Sie doch mal richtig auf dicke Hose und erteilen Sie dem Bürgermeister Befehle

Bürgermeister Stefan Bauer

Na? Kurz vor dem Jahreswechsel auch noch auf der Suche nach einem guten Vorsatz für das kommende Jahr mit dem Sie Freunde und Kollegen beeindrucken können? Und keinen Bock auf das übliche Gedöns wie das Rauchen aufzugeben oder mehr Sport zu treiben?

Dann kommt hier der ultimative HU-Nachrichten-Vorschlag, der Sie persönlich und vielleicht auch die ganze Gemeinde weiterbringen kann: Machen Sie doch mal richtig auf dicke Hose und erteilen Sie dem Bürgermeister Befehle. Die Riesenchance dafür bietet sich im kommenden Jahr für alle Henstedt-Ulzburger ab 18 Jahren mit EU-Pass.

Denn im Mai können Sie Chef von Stefan Bauer werden – und dem Bürgermeister vorschreiben, welche Dinge er zu tun oder zu lassen hat – und das für stolze fünf Jahre.

Bauer sitzt zwar mehr oder weniger sattelfest auf dem Chefsessel im Rathaus, die wirklich durchgreifende Macht halten aber andere in den Händen – die Freizeitpolitiker im Gemeindeparlament. Ob sich Rewe mit seiner Versandfabrik ansiedeln darf, die Olzeborchschule eine gymnasiale Oberstufe bekommen soll, sich Edeka und Aldi am Standort Dammstücken vergrößern dürfen, oder die Hundesteuer abgeschafft werden soll – all das entscheiden die Ortspolitiker und nicht der Bürgermeister.

Was sollten Sie also machen, wenn Sie im nächsten Jahr wirklich etwas bewegen wollen in ihrer Nachbarschaft? Ganz einfach: Machen Sie es wie Dietmar Kahle oder Karin Honerlah und treten Sie zur Kommunalwahl an. Dafür müssen Sie nicht mal in eine der bestehenden Parteien oder Wählervereinigungen eintreten: Sie können auch eine eigene gründen oder sogar als Privatier antreten. Bekommen Sie als Privatmann oder Frau am Wahltag in Ihrer Umgebung die meisten Stimmen, sitzen Sie im Gemeindeparlament und treffen die Entscheidungen.

So richtig Durchschlagskraft um eigene Vorstellungen im Gemeindeparlament durchzusetzen, haben Sie natürlich, wenn Sie Gleichgesinnte um sich scharen und als eigenständige Gruppierung antreten. Um alle Wahlkreise zu besetzen, sind 16 Personen notwendig – von denen die allermeisten allerdings nur ihren Namen zur Verfügung stellen müssen. Denn das Ihre Gruppe alle anderen konkurrierenden Parteien vernichtend schlägt, ist als Newcomer-Vereinigung zwar nicht ausgeschlossen, aber doch eher unwahrscheinlich. Die SPD zum Beispiel hat bei der vergangenen Wahl rund 20 Prozent bekommen und sitzt mit 8 Abgeordneten im Kommunalparlament. Die übrigen nominierten Listenkandidaten fungieren als Nachrücker, falls mal einer sein Mandat zurückgibt.

Wenn Sie sich also 10 Prozent ausrechnen, brauchen Sie tatsächlich nur vier Leute die wirklich mitmachen.

Und wie stehen die Chancen tatsächlich die Geschicke der Gemeinde zu bestimmen?

Bestens: Wenn Sie 16 Leute zusammenbekommen und bei der Wahl antreten, geben Ihnen die HU-Nachrichten Brief und Siegel, dass es zumindest die Nummer Eins der Liste ins Kommunalparlament schafft. Eine Fünf-Prozent-Hürde existiert nämlich im Mai nicht.

cm

27. Dezember 2017