Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Nix da mit Gemüse in der Großgemeinde: Henstedt-Ulzburg bleibt beim Obst!

Aufwertung der Grünanlagen der Gemeinde Henstedt-Ulzburg durch Nutzpflanzen nach Vorbild der Stadt Andernach“, hatte ein Teilnehmer bei der Bürgerbeteiligungsaktion „hu-mitgestalten“ sein Bürgerprojekt genannt und dafür 2.000 Euro Fördergeld beantragt. Von Gewächshäusern, Tomatenketchup selbstgemacht und Hochbeeten war in seiner Aktionsbeschreibung die Rede gewesen.

Weil die Idee einer essbaren Gemeinde im Mittel positiv bewertet worden war, mussten sich jetzt die Kommunalpolitiker mit dem Vorschlag befassen. So war es im Regelwerk des Bürgerhaushalts vereinbart worden. Ergebnis der fünfminütigen Diskussion zu Anfang der Woche im Ratssaal: Die Stadt Andernach, die wegen ihrer begehbaren Gemüse-Gärten gerade von der Bundesregierung ausgezeichnet worden ist, soll kein Vorbild für Henstedt-Ulzburg sein.

Die Politiker wollen die Bürger-Idee zwar mit 2.000 Euro unterstützen, strichen den Satzteil „nach Vorbild der Stadt Andernach“ aber aus der Projektbeschreibung. Den Anstoß dafür hatte ein Statement von CDU-Gemeindevertreter Jens Müller gegeben: „Obstbäume ja, Grünkohl, Karotten und Kartoffeln nein“ sagte Müller und forderte dann das „Vorbild Andernach“ aus der Beschlussvorlage herauszunehmen.

Zwar gab es zaghaften Widerstand von liberaler Seite: Welche Nutzpflanzen anzubauen seien, sollte nicht die Politik entscheiden, er würde ansonsten stark für den Anbau von Erdbeeren plädieren, sagte FDP-Vertreter Stephan Holowaty. Bei der anschließenden Abstimmung ging aber auch seine Hand nach oben. Einstimmig wurde die Stadt Andernach aus der Projektbeschreibung entfernt.

Mit den 2.000 Euro sollen jetzt weitere Obstbäume auf öffentlichen Grünflächen der Gemeinde und entlang des EBOE-Wanderweges (alte Bahntrasse Richtung Wakendorf) angepflanzt werden.

Christian Meeder

27. März 2014