Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Neuer Landweg unter Alsterbrücke für Fischotter

Nicht von schlechten Eltern: der breite Otterpass unter der Alsterbrücke

Henstedt-Ulzburg hat ein Herz für Raubtiere. In der vergangenen Woche berichteten wir über die Aufstellung von Ansitzstangen für Greifvögel im Gemeindegebiet, heute gab das Rathaus nun bekannt, dass für Fischotter ein neuer „Otterpass“ unter der Hohnerberg-Alsterbrücke gebaut wurde. Die vor drei Jahren im Zuge des Brückenneubaus angelegte Otterpassage sei vollständig weggespült worden, heißt es in einer Mitteilung von Bauers Stellvertreterin Elisabeth von Bressensdorf.

Was ist eine Otterpass?

Von Bressensdorf: “ Fischotter gelten als Landraubtiere, fühlen sich aber gerade in fließenden Gewässern heimisch. Zur Fortbewegung nutzen sie häufig Flüsse, weisen hierbei aber eine besondere Eigenheit auf: Fischotter schwimmen nicht gerne unter Brücken hindurch. Dies führt dazu, dass die Tiere vor Brücken an Land gehen und einen Weg suchen, das „Hindernis“ zu passieren. Gibt es keinen festen Uferbereich, wählen sie hierbei auch den für sie gefährlichen Weg über befahrene Straßen. Damit der Fischotter sich gar nicht erst auf diesen gefährlichen und oftmals tödlich endenden Weg macht, wird bei der Errichtung von Brücken darauf geachtet, dass unter ihnen ein befestigter Pfad, ein sogenannter Otterpass oder auch Otterberme, mitangelegt wird. Es ist nachgewiesen, dass die Tiere diese Wege dann zum Unterqueren der Brücke nutzen.“

Der Bau habe 3274 Euro gekostet, finanziert worden sei der Otterpass über Zuwendungen aus Ersatzzahlungen für Zwecke des Naturschutzes vom Kreis Segeberg, heißt es weiter in der Mitteilung.

Und gibt’s den Otter tatsächlich an der Alster?

Von Bressensdorf: „Gesichtet wurde er offiziell im Naturschutzgebiet Oberalsterniederung noch nicht. Allerdings konnten dort seine Hinterlassenschaften, die sogenannte Losung, nachgewiesen werden.“

H-UN

21. Oktober 2016