Kann ein kleiner Schups mithelfen, Henstedt-Ulzburgs Müllproblem zu lösen? Damit liebäugeln jedenfalls die Ortsentscheider. Am Montag gab es ein klares Votum, dass sich die Verwaltung einmal mit dem Nudge-Konzept auseinandersetzen soll – also einmal herausarbeiten soll, was das kosten würde, und wo und wie Nudging umgesetzt werden könnte. Die SPD, die den Nudge-Antrag gestellt hatte: „Die Vermüllung von öffentlichen Plätzen ist ein immer größer werdendes Problem in unserer Gemeinde. Das Thema Nudging ( anstupsen ) kann dafür ein Mittel zur deutlichen Verbesserung darstellen.“
Doch wie könnten die Leute zur ordentlichen Müllentsorgung gestupst, bzw. geschubst werden? Natürlich im übertragenen Sinne. SPD-Chefin Martina Kunzendorf sprach beispielsweise von „witzigen Fußspuren, die zu Mülleimern führen“.
Erste Ideen, wo solche Fußspuren oder auch Mülltonnen mit Sprüchen drauf , aufgepinselt bzw. aufgestellt werden könnten, gibt es auch schon – auf dem Marktplatz nämlich. Denn so der Bürgermeister: „Die Pavillons sind ganz große Mülleimer geworden.“
Eine erste Müll-Problemzone ist also identifiziert, für FDP-Chef Jan Schupp das Signal sofort loszulegen. Er in die Ausschussrunde. „Lustige Idee. Kaufen wir doch einfach mal fünf Mülltonnen und dann sehen wir, ob das wirkt.“
Doch so salopp wird im Rathaus bekanntlich nicht gearbeitet. Statt einfach loszulegen, soll nun erst einmal eine gründliche Nudging-Analyse durchgeführt werden.
Alle sind dafür, auch WHU-Gemeinderat Henning Siemund. Der Schwarzmaler: „Ich glaube nicht, dass das funktioniert, will dem Antrag aber nicht im Wege stehen.“
cm
3. Dezember 2019