Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Neue Nachverdichtungsidee: Aufstockung von Wohnblocks

Die Experten sehen hier Potential für Nachverdichtung: Wohnviertel Norderstraße/Norderkamp

Geld ausgeben mit Sinn und Verstand. Die Ortsentscheider haben sich für teures Geld neue Vorschläge eingekauft, wo und wie man überall innerorts noch neuen Wohnraum schaffen kann. Und die Euros sind bestimmt gut angelegt. Denn auf manche Ideen, die in der neuen ‚Innenentwicklungspotentialanalyse‘ stehen, wären Stefan Bauer, Kurt Göttsch, Dietmar Kahle und Co. hoffentlich nicht selber gekommen. Neben ollen Kamellen, etwa Platz zu schaffen, indem man Einfamilienhäuser abreißt und durch Wohnblocks ersetzt, gehen die eingekauften Ideengeber nämlich einen Schritt weiter und schlagen eine „Qualifizierung von Mehrfamilienhausquartieren“ vor.

Was damit gemeint ist?:

Die Stadtplaner von ‚Weber & Partner‘ und der ‚SWUP GmbH‘ haben zehn Gebiete in der Großgemeinde ausfindig gemacht, die mit Wohnblocks bebaut sind, und die ihrer Meinung nach Nachverdichtungspotential aufweisen. Im Ortsteil Henstedt etwa haben die Stadtplaner zwei Wohnviertel entdeckt, die sich für eine sogenannte „Qualifizierung“ eignen würden. Im Innenentwicklungskapitel der Analyse zu Henstedt heißt es zum Beispiel: „Zwei Quartiere haben Potenziale für Qualifizierung und Nachverdichtung im Mehrfamilienhausbestand: entlang der Breslauer und der Bürgermeister-Steenbock-Straße durch den Ausbau von Dachgeschossen, durch Aufstockung, durch Parkplatzflächen-Überbauung oder durch Ergänzungsbauten auf den Freiflächen zwischen den Häusern.“

In Ulzburg haben die Planer sogar sechs Mehrfamilienhaussiedlungen ausgemacht, die ihrer Meinung nach Aufstockungen oder Ergänzungsbauten vertragen könnten. Genannt werden z.B. Wohnviertel in der Rostocker Straße, in der Norderstraße oder im Birkenweg. Und auch in Ulzburg-Süd sind die Experten fündig geworden. Dort gebe es bei den Mehrfamilienhäusern in der Habichtstraße Nachverdichtungpotential. Nur für Henstedt-Rhen machen die Planer keine Vorschläge was Wohnblockverdichtung angeht.

Die Innenentwicklungspotentialanalyse ist knapp 100 Seiten stark, rund 40.000 Euro hat die Gemeinde für das Papier hingelegt. Darin geht es kurioserweise auch um die Bebauung von Flächen außerhalb des Siedlungsgebiets: Die von der Gemeinde bezahlten Planer bezeichnen auch die Äcker und Wiesen rund um Beckershof als Nachverdichtungsflächen. Am Montag (14. Januar) nächster Woche hat Bürgermeister Bauer eine Abstimmung im Ratssaal über das Gutachten angesetzt. Er schlägt vor, die Analyse als “ Grundlage für künftige städtebauliche Planungen“ zu verwenden.

cm

6. Januar 2019