Doch das Preis-Leistungs-Verhältnis sorgte schon gleich nach Fertigstellung für Stirnrunzeln: Das Hamburger Abendblatt berichtete von „einem blassen und eher unauffälligen Blau, von dem zu hoffen ist, dass es bei schlechtem Wetter nicht im Grau der Umgebung versinkt“, errechnete einen Quadratmeterpreis von stolzen 117 Euro und teilte seinen verdutzten Lesern dann mit, dass sich das benachbarte Norderstedt für eine kostengünstigere Variante entschieden habe: Dort würden Radwegüberfahrten mit Steinen aus rot gefärbtem Heißplastik ausgestattet – Kosten pro Quadratmeter etwa 30 Euro.
Die fast viermal so teure, dafür aber als extra langlebig gepriesene Henstedt-Ulzburger Buddelvariante – sie entpuppt sich jetzt endgültig als Schildbürgerstreich. Das kam in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses heraus. Ganz am Ende der Sitzung, beim Tagesordnungspunkt Unterrichtungen und Anfragen, schlug plötzlich CDU-Gemeindevertreter Dietmar Kahle Alarm: „Die blauen Steine unterscheiden sich nicht mehr vom normalen Asphalt!“ Und stand mit dieser Feststellung nicht alleine da. „Ist mir auch schon aufgefallen“, erklärte Bauamtsleiter Jörn Mohr und kündigte an zu prüfen, ob die gar nicht mehr so blauen Steine noch der Garantie unterliegen. „Das recherchiere ich und berichte dann darüber das nächste Mal.“ Das nächste Mal, das wäre am kommenden Mittwoch – dann gibt’s die nächste Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses. Ab 18.30 Uhr im Ratssaal des Rathauses. Schon einen Tag vorher, am Dienstag ab 19.30, tagt die Gemeindevertretung.
Christian Meeder
17. März 2013