Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Nach neuem Radl-Antrag: Bürgermeister will ersten Fahrrad-Amtmann einstellen

SPD-Gemeindevertreter Hans-Jürgen Sass-Olker (links) neben Stephan Holowaty (FDP)

Die Fahradwege-Ausbau-Planung soll mit Hochdruck weitergehen. Nach dem 200.000 Euro teuren Verkehrsstrukturkonzept, in dem zahlreiche Ideen zur Verbesserung der Drahtesel-Situation aufgeführt sind, könnte nun ein Mitarbeiter eingestellt werden, der ein sogenanntes Hauptradroutennetz  planen  soll. Die Stelle eines Fahrrad-Amtmanns soll nach Verwaltungsvorstellung in zwei Tagen im Hauptausschuss beschlossen werden. Bürgermeister Bauer in einem Rathauspapier, dass am Dienstag auf den Tischen der Ortspolitiker liegen wird:

„Der Umwelt- und Planungsausschuss hat in seiner Sitzung am 06.03.2017 einen Beschluss zur Festlegung von Hauptradroutenwegen gefasst und die Verwaltung mit der Vorbereitung beauftragt. Daneben soll in der Metropolregion Hamburg eine Potentialanalyse für Radschnellwege durchgeführt werden. Die damit zusammenhängenden notwendigen Aufgaben werden dem Sachgebiet 4.2 „Ortsplanung, Gemeindeentwicklung“ übertragen. Für die damit verbundenen Arbeiten stehen keine personellen Ressourcen zur Verfügung und müssen bereitgestellt werden.“

Und weiter:“ Zur Deckung des zusätzlichen Personalbedarfs wird vorgeschlagen, die derzeit mit einem Anteil von 0,37 ausgewiesene Stelle der lfd. Nr. 88 „Sachbearbeiter/in“ auf einen Anteil von 0,74 zu erhöhen. Die Ausweisung erfolgt nach den Bestimmungen der neu zum 01.01.2017 in Kraft getretenen Entgeltordnung zum TVöD nach Entgeltgruppe 9 b TVöD. Aufgrund der bereits jetzt bestehenden Vakanz und einer möglichst zügigen Ausschreibung zur Besetzung der Stelle, bittet die Verwaltung darum, diese Veränderung bereits im Vorgriff auf den 1. Nachtrag zum Haushalt / Stellenplan 2017 vornehmen zu können. Ziel ist die zeitnahe Unterstützung im Bereich der ortsplanerischen Aufgaben und die Umsetzung der Beschlussfassungen zum Thema Radverkehr.“

Der von CDU und SPD gemeinsam gestellte Antrag für ein Hauptradroutennetz war vergangene Woche einstimmig beschlossen worden. Ziel sei, dass die Bewohner Henstedt-Ulzburgs mit dem Fahrrad schnell und sicher in die Zentren und zu den Bahnhöfen der Gemeinde gelangen könnten, so CDU-Gemeinderat Jens Müller in der Sitzung. SPD-Vertreter Hans-Jürgen Sass-Olker forderte, dass es ein engmaschiges Wegenetz mit Quertrassen geben müsse. Und weiter: „Wir möchten, dass am Ortseingang das Schild ‚fahrradfreundliche Gemeinde‘ hängt.“ Zur Zeit werden Besucher dort mit den Hinweisen ‚umweltfreundliche Gemeinde‘ sowie ‚familienfreundliche Gemeinde‘ empfangen.

Bauer hatte noch während der Sitzung erklärt, dass er für die Radwegplanung neues Personal benötige, die Ortspolitiker hatten dem widersprochen, am Dienstag kommt es mit dem Antrag des Verwaltungschefs nun zum Showdown.

Der SPD/CDU-Radl-Antrag war auch von den Wählervereinigungen unterstützt worden, zumindest BFB-Chef Jens Iversen ist allerdings offenkundig vom Vorhaben nicht hundertprozentig überzeugt. Er am Montag in die Ausschussrunde: „Ist allen klar, dass wenn wir neue Radwege bauen, die auch zu pflegen haben?“ Bestehende Radwege seien zugewachsen, so Iversen mahnend.

cm

12. März 2017