Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Nach Jahrzehnten – Gemeinde will Querungshilfe an der Hamburger Straße vollenden

Halbfertige Querungsinsel auf der Hamburger Straße

Der erste Spatenstich liegt Jahre zurück, doch nun soll das Bauprojekt vollendet werden. Die Rede ist nicht vom Berliner Flughafen, sondern von einer Querungshilfe für Fußgänger zum Passieren der Hamburger Straße. Als Bauamtsleiter Jörn Mohr Mitte des Monats die baldige Fertigstellung im Ratssaal verkündete, gab es spontanen Beifall unter den Ortspolitikern. Mohrs Statement: „Wir sind zu einem Ergebnis gekommen, die Flächen sind in unserem Besitz.“

Die Querungshilfe steht seit Jahren halbfertig auf der Hamburger Straße Straße herum –  auf Höhe der Habichtstraße/Neuer Damm unweit vom Ortseingang Ulzburg-Süd. Wie lange genau, ist unklar. Als die Henstedt-Ulzburger Nachrichten vorvergangene Woche bei Mohr durchklingeln, ist der überfragt. Mohr: „Der Bebauungsplan ist aus der Jahrtausendwende, ob das in dem Zusammenhang mitgebaut worden ist, weiß ich nicht., keine Ahnung.“

Tatsächlich steht die Verkehrsinsel wohl schon eine halbe Ewigkeit an ihrem Platz, sie ist nur leider nicht zum Queren der Hamburger Straße geeignet. Denn wer sie benutzt, landet auf der anderen Seite in einer Hecke. Es habe immer die Problematik bestanden, dass die Gemeinde nicht an die Flächen herangekommen sei, die Grunderwerbsverhandlungen seien immer schwierig gewesen, begründet Mohr die Situation. Doch warum sind die Ankaufsverhandlungen jetzt auf einmal nach Jahren doch erfolgreich gewesen? Mohr: Das sind Dinge, die nur die Vertragspartner was angeht.“

Dieter Bebensee, der Mann, dem die Flächen gehören, die die Gemeinde braucht, um die Querungshilfe zu vollenden, hat mit Geheimhaltung weniger Probleme. Vor fünf Jahren habe er der Gemeinde angeboten, dass sie die Flächen kostenlos bekommen könnte, und den ‚Eichenweg‘ noch dazu. Der Eichwenweg ist eine Anliegerstraße, die seiner Familie gehört, und die er gern loswerden möchte. Auf das Angebot sei die Gemeinde aber nicht eingegangen. Jetzt habe er sich dann noch einmal an das Rathaus gewandt – ganz ohne Eichenweg im Gepäck. Und der Deal, auf den man sich geeinigt habe, sehe so aus, dass die Gemeinde den Grundstücksstreifen für 13.000 Euro bekommt. Bebensee: „Ich warte nur noch auf mein Geld.“

Doch was war früher? Warum wurde vor zig Jahren die Verkehrsinsel gebaut, aber endete im Nirwana? Das könne er nicht sagen, etwaige Grundstücksverhandlungen habe damals sein Schwiegervater geführt. Und seit wann steht die unbrauchbare Verkehrsinsel da schon seiner Meinung nach? Bebensee: „Ich schätze mal 25 oder 30 Jahre.“ Die sei mitgebaut worden, als der Abzweiger zur Straße auf dem Damm gebaut worden ist, sagt Bebensee. 

Christian Meeder

30. August 2020