Unfall mit Ansage am Sonntagvormittag auf dem Nordring. Dort waren drei Jungen im Alter von acht bis neun Jahren ungebremst auf ihren Fahrrädern auf die Straße gerollt. Während zwei Kinder den Ausflug heil überstanden, krachte ein Kind frontal in die Heckscheibe eines parkenden Autos, musste mit Schnittverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.
Laut Anwohnern waren die Kinder auf einem Verbindungsweg, der in den Nordring mündet, um die Wette geradelt. Noch vorige Woche habe eine Umlaufsperre Fahrradfahrer gezwungen, am Ende des Weges stark abzubremsen oder gar abzusteigen. Am Donnerstag oder Freitag sei die Barriere dann von der Gemeinde abgebaut worden, die Kinder sausten so ungehindert auf die Fahrbahn.
Der Unfall hat sich auch schon im Rathaus herumgesprochen. Ja, er habe davon gehört, erklärte Bauamtsleiter Jörn Mohr am Nachmittag auf Nachfrage: Das zeige möglicherweise, dass es nicht immer sinnvoll sei, den einen Belang gegen den anderen auszutauschen.
Dazu muss man wissen: Es gibt einen politischen Grundsatzbeschluss, sogenannte Drängelgitter auf Henstedt-Ulzburgs Fuß- und Radwegen abzubauen, damit Radfahrer, Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen in ihrer Mobilität nicht eingeschränkt werden. Deshalb verschwinden derzeit überall in der Großgemeinde solche Durchfahr-Hindernisse.
Der Unfall am Nordring zeigt gleichwohl überdeutlich: Die Barrieren erfüllen eine wichtige Sicherheitsfunktion. Mit Umlaufschranke wäre der Unfall nicht passiert. Das sagt jedenfalls der Halter des Wagens, in den der Junge krachte und der die HU-Nachrichten auf den Unfall aufmerksam machte.
Henstedt-Ulzburgs Polizeichef Jens Rossow, der heute Nachmittag den Unfallort persönlich in Augenschein genommen hat, äußert sich da vorsichtiger: Er sagt, dass der Unfall auch mit Drängelgitter hätte passieren können, einfach weil der Junge unachtsam gewesen sei.
Christian Meeder
3.9.2013