Wahrscheinlicher Umzug einer Henstedt-Ulzburger Institution. Die Gärtnerei Blumen-Bade wird wohl die Gemeinde verlassen und sich in Kisdorf niederlassen – in dem Bereich der Henstedter Straße, in der in der Nachbarkommune bereits die Supermärkte Aldi und Edeka ansässig sind. Gärtnerin Ursula Bade bestätigte entsprechende Informationen, die schon seit Monaten in Henstedt-Ulzburg die Runde machen. Bade gegenüber den HU-Nachrichten. „Es ist in Planung, endgültig ist es aber erst, wenn alles unterschrieben ist. Wir haben noch kein Grundstück in Kisdorf gekauft.“ Woran hakt es noch? Bade: „Die Nachbarn sind ja Aldi und Edeka, da muss sich geeinigt werden, wie es etwa mit der Zufahrt läuft – solche Dinge sind z.B. noch nicht endgültig geklärt.“
Der Weggang der Gärtnerei käme nach hundertjähriger Firmengeschichte, die kurz nach dem ersten Weltkrieg begann. 1920 wurde die Gärtnerei gegründet, mittlerweile wird das Familienunternehmen in dritter Generation geführt, auch die vierte arbeitet schon im Betrieb.
Warum aber jetzt der wahrscheinliche Wegzug nach Kisdorf? Das Problem sei, dass sich die Gärtnerei nicht zukunftsfit aufstellen könne. Laut Bade habe die Gemeinde für das Gelände eine Veränderungssperre verhängt, die Gärtnerei selber habe nur Bestandsschutz. Die Gärtnerin: „An sich würden wir viel lieber hier bleiben, aber das wird uns leider verwehrt. Wir dürfen hier nichts verändern.“ Und weiter: „Die Gemeinde möchte hier keine Gärtnerei.“
Tatsächlich liebäugeln die Ortsentscheider für das Gebiet hinter der Hamburger Straße bis zur Jahnstraße mit Innenverdichtung, das Rathaus hat gerade einen Bebauungsplan vorgelegt, indem von der Notwendigkeit des „Ausnutzens bestehender Wohnraumpotentiale im Innenbereich“ die Rede ist. Bauamtsleiter Jörn Mohr berichtete denn auch im jüngsten Bauausschuss von einem Interessenten für die Bade-Flächen. Dem Vernehmen nach will der dort kräftig Wohnungen bauen.
Wichtig für alle die bei Blumen-Bade gerne einkaufen: Die Gärtnerei legt Wert darauf hinzuweisen, dass der Weggang noch nicht hundertprozentig feststeht. Und: Er würde auf jeden Fall nicht mehr in diesem Jahr passieren.
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26. Januar 2020