Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Massen im Matsch und Metal – in einem Monat beginnt Wacken

Das gibts nur in Wacken: Riesenauswahl an Second-Hand-Schuhen. Die Farbpalette ist allerdings eher eintönig.  Foto: Brandenburg

Um diesen Ort ranken sich Mythen und Klischees. Alle Jahre wieder pilgern Heavy-Metal-Fans dorthin. Der Ort liegt knapp 60 Kilometer von Henstedt Ulzburg entfernt und lockt Menschen aus der ganzen Welt an. Sie kommen für das weltgrößte Heavy-Metal-Festival: das Wacken Open Air. 85.000 Menschen, 240 Hektar, über 100 Bands – das ist Wacken in Zahlen, aber das Festival ist viel mehr als das. Was in Wacken passiert, bleibt auch in Wacken, heißt es. „Da laufen einfach geile, durchgeknallte Leute rum. Man fühlt sich dadurch frei“, sagt eine Henstedt-Ulburgerin, die es jedes Jahr auf das Festival zieht. Mit ihrem Mann möchte sie jede Minute auskosten: „Wir fahren immer schon Montags hin, um die Stimmung möglichst lang zu genießen.“

Für viele Metal-Fans ist das Open Air in Wacken „Holy Land“ – also „heiliges Land“. Sie kommen aus Südamerika, Japan oder Südafrika. Für die kleine Gemeinde Wacken ist das Festival das Highlight des Jahres, die Straßen werden geflutet von schwarz gekleideten Menschen. Der Schleswig-Holsteiner Thomas freut sich: „Bei mir bricht schon im Frühsommer die Vorfreude aus.“ Vor sieben Jahre hat ihn ein Freund überredet, zum Heavy-Metal-Festival zu kommen und dort auch zu zelten. „Mein Freundeskreis wurde durch einen wilden Haufen Metaller erweitert“, sagt der Bankkaufmann. „Jedes Jahr treffen wir uns in Wacken wieder – in diesem Paralleluniversum.“ Die Tickets seien zwar etwas teurer geworden. „Das ist wohl die unvermeidbare Kommerzialisierung“, glaubt Thomas. „Doch wichtiger wird sein, was die Besucher wieder aus Wacken machen.“

Jonas Wiggert

30. Juni 2018

hier geht’s zur Wacken-Seite: https://www.wacken.com/de/