Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Manke will Reihenhäuser, Göttsch Sozialwohnungen auf den Pinnauwiesen

Neuerdings eingezäunte Pinnauwiesen, dahinter das Pinnau-Biotop.

Ein Jahr nach dem Bürgerentscheid liegen jetzt abgespeckte Wohnbaupläne für die Pinnauwiesen vor. Im Oktober 2015 hatte eine überwältigende Mehrheit der Henstedt-Ulzburger einer Vollbebauung der Naturflächen an der Pinnauniederung einen Riegel vorgeschoben und nur eine eingeschränkte Bebauung der Grünflächen erlaubt. Die in der vergangenen Woche von Ortsplaner Volker Duda vorgestellten neuen Manke-Pläne halten sich an die Flächenrestriktionen, sehen aber fast ausschließlich Reihenhäuser vor. Einfamilienhäuser fehlen völlig, nur im nordöstlichen Bereich neben der bereits fertiggestellten Villa sollen zwei Doppelhäuser entstehen. Damit würde es auf den Pinnauwiesen, im Vergleich zur Nachbarbebauung, zu einer deutlich verdichteten Wohnbebauung kommen.

Ein wesentlicher Kritikpunkt gegen die ursprünglich angestrebte großflächige Bebauung der Pinnauwiesen war der dabei vorgesehene Ausbau des Knotenpunktes Hamburger Straße/Kadener Chaussee von einer drei- zu einer vierarmigen Kreuzung mit zwangsläufig längeren Rotphasen für den eh schon nur holprig rollenden Verkehr auf Henstedt-Ulzburgs Hauptverkehrsachse gewesen. Die Anbindung des geplanten Wohngebiets bleibt auch bei der ‚kleinen‘ Variante eine Achillesferse, CDU-Vertreter Wilfried Mohr kritisierte die von Duda präsentierte Zufahrt über den Brombeerweg: „Die Abbiegespuren auf der Hamburger Straße reichen doch nicht aus, sehe uns nicht in der Lage einen Beschluss zu fassen.“ Ortsplaner Duda daraufhin zu Mohr: „Das müssen Sie auch nicht, es handelt sich nur um eine Unterrichtung.“

Nicht ganz einverstanden mit den vorgestellten Plänen war auch WHU-Mann Kurt Göttsch. Er in die Ausschussrunde: „Das macht auf den ersten Blick keinen schlechten Eindruck, wollen aber 30-Prozent sozialen Wohnungsbau.“

Geschosswohnungen demnach also für weniger gut Betuchte auf den Pinnauwiesen?

Auch Jens Iversen liebäugelt damit. Es sei völlig unverständlich warum dort Reihenhäuser geplant seien, so der BFB-Vorsitzende. Rechtlich sei man nur an die beim Bürgerbegehren vorgegebenen Baufelder gebunden. Fragt sich, ob jetzt der Kampf um die Pinnauwiesen mit umgekehrten Vorzeichen los geht. WHU und BFB könnten die Teilfläche nun möglicherweise massiver bebauen wollen als CDU und SPD.

cm

7. Oktober 2016