Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Kronskamp-Aufstand: Jetzt spricht Langbehn! Ich habe Anwohnern Kompromiss angeboten, der wurde abgelehnt!

42 Kronskamp-Anwohner protestierten am Sonntag gegen den Bau eines Mehrfamilienhauses iin ihrer Wohnstraße

Henstedt-Ulzburg schaut gebannt auf den Kronskamp-Aufstand. Die Anlieger der Straße machen geschlossen mobil gegen den Bau eines Acht-Parteien-Wohnblocks neben Ein- und Zweifamilienhäusern. Am Sonntag hatten 42 Anwohner Hesebeck-Chef Bernd Langbehn in einer Protestaktion aufgefordert, den Blockbau in ihrer Straße sein zu lassen.

Der Möbelhauschef äußerte sich heute erstmals zum Bauvorhaben am HU-Nachrichten-Telefon, machte klar, über eine gültige Baugenehmigung zu verfügen und erinnerte zudem an eine Stellungnahme von Henstedt-Ulzburgs Parteien und Wählervereinigungen, die sich im März alle hinter das Bauvorhaben gestellt hatten. Trotzdem habe man den Anwohnern einen Kompromissvorschlag unterbreitet: Mit einem Flachdach statt Schrägdach. Langbehn: „Das Gebäude wäre dann zwei Meter niedriger gewesen, hätte in der Höhe auch noch unter dem Haus von Pütz gelegen, unser Angebot ist aber von Pütz abgelehnt worden.“ Deswegen werde jetzt wie vorgesehen gebaut. Das Angebot hätte nämlich auch noch ein schnelles Handeln von Politik und Verwaltung erforderlich gemacht: Derzeit ist eine Schrägneigung des Daches festgeschrieben. Ein dreigeschossiger Wohnblock ist so nur als 12-Meter-Bau hinzubekommen.

Auf ein Stockwerk verzichten, will Langbehn aber nicht: „Der Bedarf geht einfach im Moment in Richtung behindertengerecht und barrierefrei, das heißt wir müssen mit Fahrstuhl und Tiefgarage bauen, das kann man wirtschaftlich nur machen, wenn man drei Geschosse hat.“ Langbehn wies gleichzeitig Vorwürfe zurück, mit dem Bauvorhaben vor allen Dingen möglichst viel Profit erzielen zu wollen: „Wir wollen dort nachhaltig für Henstedt-Ulzburg Wohnraum anbieten, die Wohnungen werden nicht verkauft, sondern vermietet.“ Und noch seien auch noch nicht alle Türen zu den Anwohnern zugeschlagen. Er werde sich sofort mit seinem Architekten zusammensetzen, sollte es jetzt doch noch Signale der Anlieger geben, das Flachdach-Angebot mitzutragen. „Damit nimmt man dem ganzen Gebäude die Wucht.“ Die Zeichnungen dafür lägen den Anwohnern sowieso schon vor, sagte Langbehn.

Die angesprochene Familie Pütz ist Hauptbetroffener des Bauvorhabens, ihr Einfamilienhaus steht direkt neben dem geplanten Mehrfamilienhaus.  Was Thomas Pütz zu Hesebecks Kompromissvorschlag sagt: Noch vor Sonnenaufgang bei den HU-Nachrichten!

Fakt ist: Morgen früh hat sich die Manu-Bauunternehmung im Kronskamp angekündigt, die Firma will dort einen Hochbaukran montieren. Es sieht so aus, als ob das Zeitfenster für Kompromisse ziemlich eng ist.

Christian Meeder

17. November 2014