Beim Sportverein Henstedt-Ulzburg (SVHU) stehen die Zeichen auf Sturm! Das machte die außerordentliche Delegiertenversammlung deutlich. Die 85 abgeordneten Vereinsmitglieder waren allerdings weitgehend zu Passivität verurteilt, da ihnen für das Treffen keine Unterlagen zur Verfügung gestellt worden waren. Begründung: Vereinsvorsitzende Nadine Lange sei bereits seit längerer Zeit krank und habe keine Vorlagen liefern können.
So erfuhren die Delegierten, dass sich die Mitgliederzahl um 288 auf 5.300 verringert habe. Für deren Betreuung müßten aber immerhin mehr als eine halbe Million Euro jährlich an Personalkosten aufgewendet werden. Die Stimmung der Versammlung wurde nicht unbedingt besser, als Aufsichtratsvorsitzener Jürgen Kirmse, seit 35 Jahren ehrenamtlich für den Sport tätig, erklärte, dass er künftig für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung stehe. Er wolle sich jetzt in erster Linie um seine Familie kümmern, so Kirmse.
Eine Schlappe gab es für Aufsichtsratsmitglied Heinz Papenhagen, leidenschaftlicher Anhänger der Vereinsvorsitzenden und ehemaliger Gegner des Großsportvereins: Er unterlag in einer Stichwahl Henning von Allwörden, der jetzt in den Aufsichtsrat einzieht. Für einen Paukenschlag der besonderen Art sorgte dann gegen Ende der Veranstaltung Christa Nordwald: Die stellvertretende Vereinsvorsitzende gab völlig überraschend ihren Rücktritt von allen Ämtern im Verein bekannt.
Neben massiver öffentlicher Kritik am Vereinsvorstand gab es am Rande der Versammlung missbilligende Kommentare speziell über die Vorsitzende Nadine Lange: Es sei unverständlich, dass sie – trotz angeschlagener Gesundheit – zusätzliche Ehrenämter übernehme, ihre hauptberufliche und bezahlte Tätigkeit im SVHU aber darunter leide.
Jörg Schlömann
28. November 2013