Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Kommentar: Da geben wir die Schuld doch mal den Medien…

Altbürgermeister Heinz Glück hat eine gute Entscheidung getroffen, seine Bronzebüste nicht im Rathaus aufstellen zu lassen. Das spricht für ihn. Er dürfte der Gemeinde damit wohl eine Menge Peinlichkeiten erspart haben. Und er hat damit seine Parteifreundin, die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf (CDU), davor bewahrt, in ein weiteres Fettnäpfchen zu treten.

Mitten drin in einem Fettnapf steht jetzt allerdings Glücks Amtsnachfolger und Parteifreund Volker Dornquast. Zwar hat ihn Glücks Entscheidung einer noch größeren Blamage enthoben. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Bürgerstiftung musste er aber doch zurückrudern: Sein Vorschlag, die Glück-Büste im Rathaus zu etablieren, war offenbar nicht mit allen Stiftern abgesprochen. Bei ihnen regte sich Widerstand, bei sehr vielen Lesern der Henstedt-Ulzburger Nachrichten ebenfalls. Und auch unter den Kommunalpolitikern. Immerhin vier von fünf Fraktionen sprachen sich gegen das Dornquast-Bressensdorf-Vorhaben aus. Was Abendblatt-Redakteur Frank Knittermeier zu der Feststellung veranlasste: „Sie sollte wissen: Volker Dornquast hat als ehemaliger Bürgermeister im Rathaus nichts mehr zu sagen – weder direkt noch indirekt.“

Aber Dornquast wäre nicht Dornquast, wenn er in der Angelegenheit nicht doch noch etwas zu sagen hätte. Nichts Selbstkritisches natürlich. Nein, die Schuld am Missglücken der Operation Glück tragen die Medien, weil sie – so Landtagsabgeordneter Volker Dornquast – „eine unwürdige, menschlich sehr verletzende Diskussion“ losgetreten hätten.

Das spricht für sich und nicht für Dornquast!

Jörg Schlömann

11. Oktober 2013