Wie die Henstedt-Ulzburger Nachrichten Mitte Dezember berichteten, wurde aus Feuerwehrkreisen angefragt, „ob“, so protokollgemäß, „zur Alarmierung der Feuerwehr wieder Sirenen installiert werden können“. Als Hauptgrund wurde damals dabei die Nutzung der Sirenen als Rückfallsystem für die Einsatzpieper, über die die freiwilligen Brandbekämpfer per Signal aus allen Ortsteilen im Einsatzfall zusammengetrommelt werden.
Dafür sollten nun in der jüngsten Hauptausschussitzung auf Antrag der WHU die Weichen gestellt werden. So sollte die Verwaltung zunächst beauftragt werden, Kosten und Möglichkeiten zur flächendeckenden Ausstattung des Ortes mit Sirenen zu prüfen. Als Gründe dafür nannte die WHU neben der Rufunterstützung der Feuerwehr auch die Möglichkeit von Großschadensereignissen in den Gewerbegebieten und auch auf der zukünftig 6-spurig geführten Autobahn A7.
Mit großer Gegenliebe begegnete man dem Antrag allerdings nicht. So betrachtete Rudi Hennecke von der SPD ein Sirenensystem mehr unter dem Aspekt des Katastrophenschutzes, der in den Aufgabenbereich des Landes und des Kreises fiele. „Warum sollen wir in Vorleistung gehen, wenn Kreis und Land zuständig sind?“, meinte Hennecke.
Auch FDP-Mann Klaus-Peter Eberhardt äußerte sich skeptisch. Seiner Meinung nach können die Bürger die Sirenensignale nicht deuten. Ebenso bemängelte er, dass Gehörlose durch ihr Handicap von akustischen Warnsystemen ausgeschlossen seien.
Bürgermeister Stefan Bauer teilte die Meinung der WHU ebenfalls nicht. „Wir hatten in der Vergangenheit keine Katastrophen“, so der Verwaltungschef, der sich jedoch dafür aussprach, andere Backupsysteme zu prüfen, um der Feuerwehr eine Rückfallstufe zu ermöglichen.
Letztlich entschloss man sich auf Empfehlung von Horst Ostwald (SPD) dazu, den Antrag zu vertagen, um das Thema „Sirenen“ in den jeweiligen Fraktionen gründlich zu betrachten.
Ob und wann nun der Sirenen-Antrag wieder auf den Tisch kommt, steht somit vorerst in den Sternen. Allerdings sind die Aussichten dafür ohnehin nicht unbedingt rosig. So äusserte sich auch der Ausschussvorsitzende des Feuerwehrausschusses, Bernd Utecht, gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten wie folgt: “Die Feuerwehr benötigt heute keine Sirenen für die Alarmierung.“
gw
15. Februar 2018