Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Es stinkt zum Himmel! Was die Anlieger vom AKN-Bahnhof Ulzburg-Süd so ertragen…

Wir muten unseren Lesern heute viel zu: Dieses Foto ist ekelig – zugegeben! Aber die Anlieger der Amselstraße, direkt gegenüber dem AKN-Bahnhof Ulzburg-Süd, haben solch einen ekeligen Anblick immer häufiger zu ertragen. Und nicht nur das: Sie müssen das, was andere ihnen in ihren Vorgärten hinterlassen haben, auch noch beseitigen. Die „Täter“ drücken sich dort meist in der Dunkelheit herum, wenn sie sich unbeobachtet fühlen können, und die Grundstückbesitzer werden morgens vor vollendete Tatsachen gestellt.

Bei der Gemeindeverwaltung ist das anrüchige Thema bekannt. Bürgermeister Torsten Thormählen hat nach eigener Aussage den Bau von Toilettenanlagen am Bahnhof Ulzburg-Süd vor geraumer Zeit mit dem inzwischen ausgeschiedenen AKN-Vorstand Dr. Franke erörtert. Der Verwaltungschef zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Auf dem Bahnhofsgelände sei kein Platz, war damals das Argument des Unternehmens. Aber Sinn machen Toiletten nur, wenn sie in unmittelbarer Bahnsteignähe sind.“

Allerdings steht gar nicht fest, dass die Verursacher der haufenweisen Probleme an der Amselstraße ausschließlich AKN-Fahrgäste sind. Der Verdacht aber liegt nahe, und auch AKN-Sprecher Jörg Minga stellt ihn nicht in Abrede: „Das ist natürlich kein Kavaliersdelikt! Die Anlieger können doch Strafanzeige stellen“, erklärte er gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Hoffnung auf Erfolg einer solchen Aktion wollte er den Grundstücksbesitzern allerdings nicht machen.

Minga machte vielmehr darauf aufmerksam, dass die AKN ja nur „Dienstleister“ sei. Er verwies an den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) und die Landes-Verkehrsservicegesellschaft (LVS), in deren Auftrag die Eisenbahngesellschaft tätig sei. Der Pressesprecher: „Wir können da keine Hilfestellung leisten. Der Bau von Toiletten ist nicht förderfähig. Wir haben keinen Topf dafür! Hier ist die Kommune gefragt.“

Angesprochen auf den Kundenservice der AKN, erklärte Minga: „Wir haben in unseren Triebwagen keine Aborte, weil das in den Ausschreibungen der Auftraggeber nicht gefordert wird. Und auf den Bahnhöfen wollen wir keine Toiletten, weil der Aufwand für die Reinigung so groß ist.“ An der Station Bargteheide gebe es eine Münztoilette. Die sei aber seit Monaten geschlossen, weil sie immer völlig verdreckt gewesen sei. Minga: „So etwas können wir unseren Fahrgästen nicht zumuten.“

Den Anliegern der Amselstraße aber wird „so etwas“ zugemutet – von wem auch immer: AKN, HVV, LVS oder Gemeinde. Und die Henstedt-Ulzburger Nachrichten muten „so etwas“ nun ihren Lesern zu. Vielleicht bewirkt diese Zumutung ja etwas bei den Verantwortlichen – wer immer das sein mag. Fest steht: Die Sache stinkt!

Jörg Schlömann

1.12.2011