Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Kein Freibrief für’s Freibad für Kinder!

Die BFB-Fraktion hat sich offenbar verrechnet: Sollten die fünf Ex-WHU-Mitglieder geglaubt haben, für eigene Anträge die Zustimmung der beiden großen Parteien zu bekommen, wenn man denen nur recht nach dem Munde redet, haben sie sich geirrt. Das wurde in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung am Dienstag offenkundig. Zwei BFB-Anträge wurden abgeschmettert.

Da war zunächst Fraktionschef Tile Abel, der verlangte, Kindern und Jugendlichen freien Eintritt zum Naturbad Beckersberg zu gewähren. Schließlich trage Henstedt-Ulzburg den Titel „Kinderfreundliche Gemeinde“. Die Kosten für dieses „Bonbon“ bezifferte Abel auf etwa 10.000 Euro pro Jahr und räumte ein, dass sein Vorschlag ein recht „ungewöhnlicher Umgang mit einem Defizit“ sei. Das betrug im vergangenen Jahr immerhin rund 110.000 Euro für das Freibad.

SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Ostwald konnte sich eine solche Maßnahme „nicht recht vorstellen“. Er verwies darauf, dass man einen solchen Schritt ohnehin nicht in der laufenden Saison vollziehen könne und beantragte, den BFB-Vorschlag in den Fachausschuss zu verweisen. Dort könne man eventuell auch über eine Sozialstaffel für das Bad nachdenken. Dem schlossen sich WHU, FDP und SPD an. Abel ruderte bei so massivem Gegenwind sofort zurück: Das Problem sollte ja nur einmal thematisiert werden.

Und dann war da noch BFB-Gemeindevertreter Martin Andernacht, der beantragte, das umstrittene hu-Logo sofort zu verwenden und nicht erst dessen Eintragung beim Patentamt abzuwarten. Schließlich werde das neue Logo von allen begrüßt, während das herkömmliche Gemeindewappen für Obrigkeitsgefühl stehe. Für die SPD konterte Horst Ostwald: Die Diskussion über das Logo sei hinreichend geführt. Es gebe in dieser Sache keine neuen Fakten. Folglich bleibe es beim Beschluss des Hauptausschusses, das Emblem erst nach seiner Registrierung beim Patentamt zu verwenden. Dem konnte Karin Honerlah für die WHU nur beipflichten. Auch CDU und FDP schlossen sich Ostwalds Argumentation an.

So stimmte denn die Gemeindevertretung bei zwei Enthaltungen gegen den Antrag. Nur die BFB und Jens Müller von der CDU votierten für die sofortige Verwendung des bei vielen Bürgern umstrittenen Logos.

Jörg Schlömann

21.06.2012