Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Kandidat Klupp: Ich habe jetzt auch Wahlplakate. Kandidat Diehr: Ich hab schon eins gesehen

Sascha Klupp und Holger Diehr schauten gestern den Ortsentscheidern zu

Hat sich Bürgermeisterkandidat Sascha Klupp etwa den alten Schröder-Spruch ‚Hinten sind die Enten fett‘ zu Herzen genommen? 12 Tage vor der Wahl hat der Rhener Optiker jedenfalls mit seinen Konkurrenten gleichgezogen – und ist jetzt ebenfalls an Straßen und Plätzen präsent. Er habe am Nachmittag Wahlplakate aufgestellt, verriet Klupp gestern Abend den HU-Nachrichten auf den Rathausfluren. Zum Vergleich: Ulrike Schmidt und Holger Diehr kleben bereits seit vier Wochen an Straßenlaternen und Valentin Deck bereichert seit ein bis zwei Wochen das gemeindliche Straßenbild.

Doch wie schaut es aus das Kluppsche-Wahlplakat? Gibt es einen kernigen Spruch, der die Bürger an die Wahlurnen treibt? Schwer zu sagen, die HU-Nachrichten haben noch kein Plakat von Klupp erspäht. Dass sie existieren, dafür gibt es allerdings einen gewichtigen Zeugen: „Ich hab schon eins gesehn“, vermeldete gestern CDU/BFB/FDP-Bewerber Diehr.

Klupp und Diehr – was machten die beiden am Montag im Rathaus? Das Kandidaten-Duo schaute den Ortsentscheidern beim Regieren zu, zusammen mit weiteren Besuchern im Ratssaal und auch zusammen mit Ulrike Schmidt, die ebenfalls anwesend war.

Alle drei bekamen so eine wichtige Bauvorgabe mit, die in vielen anderen Kommunen bereits Usus ist: Die Mitglieder des Bauausschusses legten fest, dass in neu gebauten Wohnblocks zukünftig mindestens 30 Prozent Sozialwohnungen drin sein müssen. Eingebracht hatten den Sozialwohnungs-Antrag SPD, BFB, Grüne und WHU. Es gehe darum, den Menschen in Henstedt-Ulzburg bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen, sagte SPD-Fraktionschef Horst Ostwald.

Ganz interessant: Die vier Fraktionen hatten die größte Ratsfraktion bei ihren Antragsvorbereitungen außen vor gelassen, die CDU macht aber trotzdem mit bei der Sozialwohnungspflicht für Baulöwen.  CDU-Sprecher Michael Meschede: „Wir sind negativ erstaunt, dass man mit uns nicht gesprochen hat. Aber wir sind für eine Überraschung gut. Wir spielen mit.“

Ein einstimmiges Votum für die 30-Prozent-Sozialwohnungsquote gibt es aber trotzdem nicht. FDP-Vertreter Stephan Holowaty schüttelte mit dem Kopf. Er in die Ausschussrunde: „Der Antrag ist ein Konjunkturprogramm für Reihenhäuser, die gehen in Henstedt-Ulzburg bekanntlich wie geschnitten Brot.“

Die gestrige Sitzung fühlte sich übrigens mal wieder an, wie ein Marathonpalaver. Diesmal allerdings mit gutem Ausgang. Um kurz vor 21.30 Uhr blickte der Ausschussvorsitzende Stephan Holowaty auf seine Uhr und vermeldete triumphierend, dass die Tagesordnung diesmal abgearbeitet werden könne. Gegen 22 Uhr war dann tatsächlich Schluss. Holger Diehr sagte in seiner Blitzanalyse zu den HU-Nachrichten: „Das geht deutlich straffer.“ Er würde im Vorwege der Sitzung Kontakt zu den Fraktionen aufnehmen, um zu schauen, ob man auf einen Nenner kommen könnte. Das könnte manche Diskussionen abkürzen. Tatsächlich hatten sich die Ortspolitiker gestern bei vielen Dingen in Detailfragen beharkt, trotzdem gab es anschließend breite Mehrheiten. Das gilt für die Sozialwohnungsquote, aber auch für die Freigabe von zusätzlichen 800.000 Euro für die Sanierung des Beckersbergstadions. Darüber hatte das Gremium 40 Minuten diskutiert, am Ende stimmten dann fast alle Ausschussmitglieder für den Antrag des Bürgermeisters, das Geld bereitzustellen.

cm

18. Februar 2020