Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Innenverdichtung schreitet in Henstedt-Ulzburg unaufhaltsam voran

Gut zu sehen was war und was wird –  Innenverdichtung im Kirchweg

Besonders im Ortsteil Ulzburg wird es immer unruhiger und enger. Fast im Eiltempo werden innenverdichtende Bebauungspläne rund um das Rathaus umgesetzt. Grundstücke mit Einzelhausbebauung wechseln dort für hohe sechsstellige Summen die Besitzer. Ob im Kronskamp, im Kirchweg, an der Hamburger Straße, oder der Lindenstraße. Überall wird alter Einzelhausbestand durch Mehrfamilienhäuser ersetzt. Dabei wird auch die sogenannte Grundflächenzahl (GRZ) fast exzessiv ausgereizt: mitunter dürfen 80% der vorhandenen Grundstücksfläche bebaut werden.

Auffällig ist dabei die rege Bautätigkeit im engen Kirchweg. Dort schießen großflächig neue Mehrfamilienhäuser regelrecht wie Pilze aus dem Boden. Kaum fertiggestellt, rückt bereits auf dem Nachbargrundstück die Abrisskolonne an, um Platz für eine riesige, bis an die Grundstücksgrenzen ausgedehnte Baugrube zu schaffen. Flächenschonende Innenverdichtung nennt sich das.

Natürlich wird auf diese Weise dringend benötigter Wohnraum in der Region geschaffen. Dass der Bedarf vorhanden ist, zeigt letztlich auch ein Blick auf den sehr übersichtlichen Henstedt-Ulzburger Immobilienmarkt.

Ein Ende des innerörtlichen Wachstums ist auch nicht abzusehen. So müht man sich inständig, weitere große Grundstücke in Kernbereichen zu sichten, um diese einer deutlich verdichteten Wohnbebauung zuzuführen. Erst Ende November hatten Stadtplaner im Rahmen von Ortsteilspaziergängen  recht anschaulich dargestellt, was möglich ist. Dabei wurde stets darauf hingewiesen, dass alles nur Theorie sei.

Der Theorie entgegen stehen jedoch bereits geschaffene Fakten in Form reger Bautätigkeit, diverser positiv beschiedener Bauvoranfragen und Bauanträge in den betrachteten Gebieten. Ob es nun freie oder bereits bebaute Grundstücke sind, auf denen Wohnraum geschaffen werden soll – sie haben alle eines gemeinsam: sie liegen in zentralen Bereichen und werden noch mehr Verkehr auf Henstedt-Ulzburgs ächzende Straßen bringen.

Letztendlich dürfte die Botschaft aus dem Rathaus lauten: In Henstedt-Ulzburgs wird es deutlich enger, als es ohnehin schon ist.

Gernot Willsch

16. Dezember 2017