Wenn Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker nicht noch irgendwoher 130.000 Euro aus dem Ärmel schütteln, droht die Hamburger Straße zur Dunkelfahrbahn zu werden. Wie jetzt aus Unterlagen der Gemeindeverwaltung hervorgeht, soll bei der demnächst anstehenden Instandsetzung von Henstedt-Ulzburgs Hauptverkehrsachse auf den für die Hamburger Straße typischen hellen Straßenbelag verzichtet werden. Aus der Bauverwaltung heißt es:
„Die vorhandene Asphaltdecke in der Hamburger Straße wurde durch zusätzliche Beimischungen aufgehellt, sie ist daher optisch besser wahrnehmbar. Seitens des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr wird lediglich eine Asphaltdecke ohne Aufheller eingebaut. Sollte die Gemeinde die Herstellung der aktuellen Situation mit einer aufgehellten Oberfläche wieder wünschen, um die gewohnte optische Visualisierung der Hamburger Straße beizubehalten, wären allein für die Aufhellung der Asphaltdecke in diesem Bereich Kosten in Höhe von ca. 130.000 Euro Brutto durch Henstedt-Ulzburg zu tragen.“
Die Verwaltung macht in dem Papier klar, dass sie eine Aufhellung für verzichtbar erachtet: in dem Schreiben an die Kommunalpolitiker unterbleibt die sonst übliche Empfehlung das Geld bereitzustellen.
Etwa 1,3 Millionen Euro ist das Land bereit für eine Basis-Sanierung auszugeben, für Sonderwünsche muss die strapazierte Gemeindekasse herhalten. Dazu gehört unter anderem der Bau einer Abbiegespur in die Kranichstraße. Die Verwaltung schlägt vor, im Zuge der Bauarbeiten auch gleich für eine vernünftige Zufahrt zum AKN-Bahnhof Ulzburg-Süd mitsamt seinen 150 P&R-Parkplätzen zu sorgen.
Entscheiden über Straßenaufhellung, Kranichstraße-Abbiegespur und auch über eine Querungshilfe auf Höhe Abschiedskoppel werden am kommenden Montag Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker im Ratssaal. Die grundsätzliche Entscheidung, die Sanierungsarbeiten überhaupt durchführen zu lassen, hatten die Gemeindevertreter bereits im vergangenen Dezember getroffen. Zur Debatte hatte auch ein finanzieller Ablösebetrag gestanden. Hintergrund der Sanierungsaktion ist die sogenannte Übertragung der Straßenbaulast vom Land auf die Großgemeinde: Das Land hat Henstedt-Ulzburg quasi die Straße geschenkt, muss aber noch für einen ordentlichen Zustand sorgen.
Die Buddelei auf Henstedt-Ulzburgs Haupverkehrsader soll ab September abschnittsweise erfolgen, bis zum Ende des Jahres will die Landesverkehrsbehörde mit den Arbeiten durch sein.
Die derzeitigen Bauarbeiten an der Hamburger Straße in Ulzburg-Mitte haben mit der Grundsanierung übrigens nichts zu tun, dabei geht es um den Bau der Zufahrten für das im Oktober öffnende Einkaufszentrum.
Christian Meeder
1. Juli 2014